Swiss Boxing Team besiegt solide Italiener

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04.03.2012 12:57 Uhr

Bericht von Jack Schmidli

04.12.2012 – Im Rahmen der diesjährigen Jugendmeisterschaften kämpfte das Swiss Boxing Team gestern Abend in Ascona gegen eine Auswahl aus Norditalien. Obschon die Italiener teils verbissen um den Sieg kämpften, gaben sich die Schweizer keine Blösse und gestalteten fünf der sechs Duelle erfolgreich.

v.l.n.r.: Matthias Luchsinger, Michi Sommer, Christina Nigg, Fabian Hartmann, Davide Faraci, Marzio Franscella, Kreshnik Niqk, Jenifer Corti und Drin Sadriu  (auf dem Bild fehlt Engin Koseoglu)

Anders als bei der Begegnung vor einer Woche in Glattbrugg gegen eine krass unterlegene Auswahl aus der Solowakei wurden die Schweizer in Ascona mit Kämpfern aus Italien konfrontiert, die zwar nicht ganz auf Augenhöhe agierten, teilweise aber recht gut mithielten. Jedenfalls wurde dem Publikum boxerisch viel geboten.

Drin Sadriu  vs. Juliano Gallo

Hoch motiviert und konzentriert übernahm der körperlich leicht überlegene Drin Sadriu  ab dem ersten Gongschlag das Kommando im Ring  und es machte den Anschein, als würde der Berner Oberländer gegen Juliano Gallo in seinem 25. Kampf leichtes Spiel haben. Dieser Eindruck bestätigte sich aber im weiteren Kampfverlauf nicht, denn Sadriu's Widersacher hielt drei Runden lang höchst engagiert dagegen, bestimmte den Kampf von der Ringmitte aus und zwang den Thuner zum Rückwärtsgang. Während Gallo ungestüm den Erfolg suchte und optisch überlegen wirkte, zog sich Sadriu aber geschickt aus der Affäre, liess zwischenzeitlich seine Klasse und sein Potenzial aufblitzen und brachte immer wieder sehenswerte, akkurat geschlagene Hände ins Ziel. Obschon die Gesamtwertung mit 28 zu 24 einen Tick zu deutlich für Drin  Sadriu ausfiel (die letzte Runde ging mit 8:12 an den Italiener) und der Couch der Squadra italiana, Augusto Lauri, in bekannter Manier lautstark protestierte, geht der Sieg des Schweizers in Ordnung.  

Jennifer Corti vs. Corazza Sara

Jennifer Corti
darf man attestieren, dass sie einen unbändigen Kampfwillen mit in den Ring bringt und vom ersten bis zum letzten Gongschlag vehement den Erfolg sucht. Gegen die Italienerin Sara Corazza brachten ihr diese Tugenden allerdings nicht den gewünschten Erfolg. In einem Kampf ohne Höhepunkte, Dramatik und Action brachte die etwas geschmeidiger wirkende Italienerin einige Treffer mehr ins Ziel und gewann den Vergleich schliesslich verdient mit 18 zu 13 Punkten.

Kreshnik Niqk vs. Giuseppe Rusconi

Dass Kreshnik Niqk ein verdienter Gewinner der Robert Nicolet Trophy ist, bewies er gestern Abend bei seinem 54. Kampf gegen den Giuseppe Rusconi. Sofort nach Kampfbeginn griff er seinen Kontrahenten entschlossen an, deckte diesen aus allen Winkeln mit sehenswerten Treffern ein und machte enorm Druck, dem sich der bedauernswerte Italiener  verzweifelt zu erwehren versuchte. Ab der zweiten Hälfte des Kampfes nahm Niqk auf Geheiss seines Trainers Matthias Luchsinger das Tempo etwas zurück und verzichtete auf einen vorzeitigen Sieg.  Am Schlussresultat – Niqk gewann den Kampf mit einem Skore von 48 zu 9 Punkten – hatte der temperamentvolle Italien-Coach Augusto Lauri diesmal nichts auszusetzen.  

Marzio Franscella vs. Marius Balint

In seinem 35. Kampf ging Marzio Francella, lautstark unterstützt von seinen Fans, sofort in die Offensive. Die Belastung für den Tessiner war gross, zumal er weder seine Fans, noch seinen Vater Marco enttäuschen wollte. In den ersten beiden Runden stand der Kampf auf Messers Schneide. Der konditionsstarke Franscella konnte sich aber im 3. Durchgang klar durchsetzen und gewann schliesslich gegen den technisch recht gut beschlagenen Italiener Marsius Balint ungefährdet mit einem Skore von 43 zu 33 Punkten.   

Manifestierte während zwei Runden seine grosse Klasse: Davide Faraci (r.)


Davide Faraci vs. Igor Sevastianov

Bereits zum 72. Mal stand Davide Faraci gestern Abend als Amateurboxer im Seilgeviert. Auf schnellen Beinen, temporeichen und variablen Aktionen manifestierte der von Engin Koseoglu trainierte Badener gegen Igor Sevastianov seine unbestrittene Klasse. Dabei ist zu erwähnen, dass Sevastianov ebenfalls gute Ansätze zeigte und einer der besten Italiener seiner Staffel war. Im 3. Durchgang schien die Konzentration Faraci’s etwas nachzulassen und prompt gewann Sevastianov diese Runde mit 7 zu 8 Punkten. Doch am Gesamtskore von 23 zu 18 gab es schliesslich nichts zu rütteln. Verdienter Sieger nach Punkten: Davide Faraci. 

Fabian Hartmann vs. Alessandor Marchetta

Dass Fabian Hartmann ein sicherer Wert für das Swiss Boxing Team ist, zeigte sich gestern Abend, wie auch schon vor einer Woche in Glattbrugg gegen die Slowaken. Innert kurzer Zeit hat er sich erstaunlich gut entwickelt und das Potenzial nach Oben scheint noch nicht ausgeschöpft zu sein. Der von Michi Sommer, dem Nachwuchsverantwortlichen, trainierte Halbschwergewichtler war bei seinem 31. Kampf nie in Gefahr, das verbissen geführte Duell gegen den routinierten Alessandor Marchetta (der Italiener bestritt gestern Abend bereits seinen 48. Kampf) zu verlieren. Hartmann erstickte die Angriffe des Italieners immer wieder bereits im Keime, indem er sofort mutig und variantenreich mit sehenswerten Kombinationen konterte. Ein sehenswerter Kampf mit dem verdienten Sieger Fabian Hartmann endete mit 46 zu 27.


Der tolle Staffelkampf, den die Schweizer mit 10 zu 2 Punkten für sich entschieden, hätte eine grössere Zuschauerkulisse verdient, denn gestern Abend standen einige der allerbesten Schweizer Akteure gegen solide Kämpfer aus Italien im Ring. Das Konzept von Sport-Manager Federico Beresini, der mit den Leistungen der Schweizer Boxer sehr zufrieden war, zahlt sich aus. Das Swiss Boxing Team entwickelt sich immer mehr zu einer Marke und zu einer festen Institution im Schweizer Boxgeschehen.


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