Fabian Hartmann in der bz

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07.06.2012 17:24 Uhr

bz – Basellandschaftliche Zeitung - Elia Diehl
 

07.06.2012 - Fabian Hartmann trainiert mit seinem Trainer Michael Sommer im neuen Leistungszentrum, dem NobleArtBoxing Center in Frenkendorf.

Lässig mit Baseball-Cap auf dem Kopf und einem breiten Grinsen empfängt mich Fabian Hartmann im neuen Box-Center in Frenkendorf. In entspannter und heiterer Atmosphäre unterhalten wir uns im Beisein seines Trainers. Im anschliessenden Training aber weicht die Lockerheit einer bemerkenswerten Konzentriertheit und Professionalität.

Mit Kampfsport aufgewachsen

Erst am Tag zuvor ist der 25-jährige Boxer umgezogen und wohnt nun direkt über dem NobleArtBoxing-Center: «Das hier ist jetzt quasi mein Wohnzimmer», sagt er schelmisch. Viel Freizeit bleibt ihm nämlich nicht, 15 bis 30 Stunden investiert er wöchentlich ins Boxen. Über 20 Kämpfe bestreitet er pro Jahr. «Ich brauche das irgendwie, aber es muss auch ein Leben daneben geben.»

Anfang Mai hat der Schweizer Meister 2011 im olympischen Halbschwergewicht an der Meisterschaft Deutschschweiz/Tessin in St. Gallen seine Stärke aufs Neue dominant zur Schau gestellt. Dem Textildrucker wurde der Kampfsport regelrecht in die Wiege gelegt. Als sein Vater ein Kun-Tai-Ko Kampfsportcenter eröffnete, fing Fabian mit Karate an, später betrieb er Kickboxen.

Wie zwei Brüder

Durch seinen heutigen Trainer Michael Sommer, Schöpfer des neuen nationalen Leistungszentrums in Frenkendorf, kam die Frohnatur 2005 zum Amateurboxen. «Er ist mein Mentor, Förderer und Freund», so Hartmann, ohne ihn hätte er nicht den Biss. Ihre Freundschaft ist auch das Erfolgsrezept des Baselbieters, «er treibt mich stets an». Sommer sei zwar eine Respektsperson, doch sind die beiden in der Freizeit um kaum einen Jux verlegen. «Ein Sportler darf keine Angst haben, sich zu blamieren», sagen die beiden Glatzköpfe, die wegen der Ähnlichkeit oft für Brüder gehalten werden.

Potenzial noch nicht ausgeschöpft

Auf die nächste Saison ist der eher Kleingewachsene ins nationale A-Kader berufen worden. «Ich muss noch etwas disziplinierter werden», sagt der Boxer, in Hinsicht auf sein nächstes Ziel, die Verteidigung des SM-Titels. «Ich hätte ihn gerne eine Kategorie tiefer», gesteht Trainer Sommer, die Gegner seien alle einen Kopf grösser, pflichtet sein Schützling bei.

Mittelfristig plant Hartmann aber den Wechsel ins Profi-Boxen. Dafür spricht vor allem sein Boxstil, denn «im Infight liegt seine Stärke», weiss sein Trainer. «Fabian zermürbt seine Gegner mit seiner Härte», diese komme in der Wertung beim Amateurboxen aber nicht zum Tragen. «Er hat sein Potenzial keineswegs ausgeschöpft», zeigt sich der Coach zuversichtlich.

Ohne Sommer würde der 25-Jährige den Schritt aber nicht wagen. Er vertraue ihm voll und ganz, «er ist meine wichtigste Bezugsperson». Die beiden lachen sich an: «Wir bleiben uns treu.»



 

  

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