Mischa Nigg überzeugt als Profi, Chervet siegt

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02.04.2013 21:08 Uhr

Foto: Markus Grunder, Thun

Bericht von Ueli E. Adam

02.04.2013 - Mit Spannung war das Profidebut von Mischa Nigg erwartet worden. Die Karriere des Thuners wird von Marcel Wisler, dem Klitschko-Promoter in der Schweiz, sorgfältig aufgebaut. Nigg begeisterte das Publikum mit einem perfekten Einstand. Er schlug im Supermittelgewicht den Bulgaren Nikolay Kolyandov (1-3-0) mit einem TKO-Sieg in der ersten Runde.

Mischa Nigg liess seinem Gegner aus Ungarn keine Chance. Ringrichter Beat Hausammann nahm Nikolay Kolyandov bereits nach nach 2 Minuten und 32 Sekunden der ersten Runde aus dem Kampf
Foto: Romel Janeski, Thun

Nigg überzeugte nicht nur mit dem spektakulären Verdikt. Für ihn sprach auch ein professioneller Kampfaufbau. Von Beginn weg setzte er den jungen Bulgaren mit variablen Händen unter Druck, präzis geschlagen und ohne jede Unsorgfältigkeit. Nach 2.32 in der ersten Runde war das Schicksal von Kolyandov besiegelt: mit einer punktgenauen Rechten schickte ihn Nigg mit TKO auf die Bretter.

Liess in der 3. Runde seine Klasse aufblitzen und siegte durch TKO: Alain Chervet
Foto: Romel Janeski, Thun

Alain Chervet verbucht dritten vorzeitigen Sieg

Alain Chervet (2-0-1) traf in seinem vierten Profikampf im Leichtgewicht auf einen Gegner, der ihn in den beiden ersten Runden technisch dominierte. Boyan Aleksandrov ( 1-2-0) bewies damit, dass ein Palmarès nur bedingt aussagekräftig ist. Der 23-jährige Bulgare beeindruckte mit boxerischer Qualität und war der bisher beste Gegner des Berners, der vorerst kein Rezept fand, um Aleksandrov echt zu fordern. Umso verblüffender die dritte Runde: nach ein paar gefälligen Kombinationen schickte Chervet den Bulgaren mit einer krachenden Rechten zum Körper auf die Bretter. Von diesem Schlag erholte sich Aleksandrov nicht mehr und wurde mit einem TKO ausgezählt. Damit konnte der Hoffnungsträger aus dem Stall der Boxing Kings mit einer klaren Ansage im vierten Kampf seinen dritten vorzeitigen Sieg verbuchen. Was vielen fehlt, bringt der Neo-Profi erfreulicherweise mit: die Schlagkraft, die Kämpfe entscheiden kann.

Knockte seinen Gegner Nikolay Emenkov nach 1 Minute und 26 Sekunden der ersten Runde aus: Nasi Hani. Foto: Romel Janeski, Thun


Nasi Hani gewinnt durch KO

Im dritten Profikampf machte der Gastboxer der Boxing Kings im Cruiser-Gewicht kurzen Prozess. Der in den USA trainierende Mazedonier Nasi Hani (7-0-0) siegte auch in seinem achten Kampf in einem eher unsauberen Gefecht durch KO in der ersten Runde. Nasi wühlte, und Nikolay Ermenkov (Bulgarien, 7-4-0) klammerte, bis aus einer unschönen Situation die Rechte des Punchers aus Bern entscheidend einschlug. Nach 1.32 in der ersten Runde musste Ermenkov aus dem Kampf genommen werden.

Rrezoart Gashi (l.) und Mathieu Heizmann lieferten sich einen harten Kampf. Heizmann wurde nach 3 Verwarnungen durch Ringrichter Armin Bracher in der 3. Runde disqualifiziert. Foto: Romel Janeski, Thun


Talente reifen heran

Die Rahmenkämpfe der Amateure zeigten, dass in Thun weitere Talente heranreifen. Auf die weitere Entwicklung des 22-jährigen Rrezoart Gashi  und des 16-jährigen Junioren-Schweizermeisters Jovan Sekulovski (BT Thun-Oberland) darf man jedenfalls gespannt sein.

Kommentar zum Schluss

In der Reithalle in Thun hat das Box-Team Thun Oberland bewiesen, wie man das Publikum begeistern kann. Im Vorprogramm, das ganz auf den Nachwuchs ausgerichtet war, kamen Kämpfer mit noch bescheidener Kampferfahrung zum Einsatz, die aber für eine stimmungsvolle Kulisse zu sorgen wussten. Präsident Andreas Anderegg überreichte dem Präsidenten des BT-Thun-Oberland, Manfred Schafroth, den Wimpel zum 100-jährigen Jubiläum unseres Verbandes und Peter Stucki erläuterte in einem Interview die Zielsetzungen der Berufsbox-Kommission. Der Stadtpräsident von Thun, Raphael Lanz, beehrte den Anlass mit seiner Anwesenheit und lobte die Initiative des Thuner Vereins. Die nächsten Auftritte des Neo-Profi-Gespanns Nigg-Chervet sind vorprogrammiert. Am Pfingstmontag (20. Mai) kämpfen beide erneut in der stimmungsvollen Reithalle in Thun und im September steigt ein Open-Air auf der Lueg, einem traditionellen Ausflugsziel im Emmental. Marcel Wisler, der Mischa Nigg betreut, legte die Zielsetzungen für seinen jungen Schützling dar: Nigg soll sorgfältig und ohne unnötig hochgeschraubte Ziele aufgebaut werden. Nach dem beeindruckenden Start des Thuners darf man sich auf weitere Exploits freuen!
 

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