Roethlisbergers weiterhin auf Erfolgskurs

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24.11.2013 15:27 Uhr

Jack Schmidli

24.11.2013 – Im Anschluss an die Ausscheidungskämpfe zu den Schweizermeisterschaften 2013 bekamen die Zuschauer zwei äusserst engagiert geführte Profikämpfe zu sehen. Sowohl Stéphane als auch David Roethlisberger gewannen die Duelle gegen die kämpferischen Bulgaren Konstantin Alexandrov beziehungsweise Plamen Nikolov einstimmig nach Punkten. Weder Stéphane noch David gelang der angestrebte Knockout.

An einer Box-Veranstaltung von Mitte Juni in Lausanne liessen sich die temperamentvollen Zwillinge Stéphane und David Roethlisberger provozieren und sorgten für einen veritablen Eklat. Danach stürmten Zuschauer, Betreuer und Supporter der Boxer das Seilgeviert und lieferten sich eine veritable Ringschlacht. Gestern Abend in Kloten war alles ganz anders. Stéphane und David zeigten sich von ihrer besten Seite. Die beiden Gebrüder kämpften nicht nur äusserst engagiert sondern bemerkenswert fair. Diese Feststellung machte auch der verantwortliche Leiter des Kampfes, Fabian Guggenheim, der den Zwillingen via swissboxing.ch ein ausgesprochen diszipliniertes Verhalten im Ring attestierte.

Glücklicher Sieger nach intensivem Kampf: Stéphane Roethlisberger


Stéphane Roethlisberger, Schweiz (88 kg) vs. Konstantin Alexandrov, Bulgarien (82 kg)

Die starke Schwellung über dem rechten Auge von Konstantin Alexandrov, die für die Zuschauer bereits nach der ersten Runde sichtbar wurde, liess für den Gastboxer aus Bulgarien nicht Gutes erahnen. Obschon der top austrainierte Stéphane Roethlisberger den ersten Durchgang ruhig, überlegt und wenig spektakulär anging, hinterliessen seine Schläge bereits erste Spuren im Gesicht seines Gegners. Wer in dieser frühen Phase des Kampfes an ein rasches Ende des Gefechts glaubte (oder hoffte), sah sich in der Folge getäuscht. Alexandrov war dem Schweizer physisch und auch boxerisch zwar klar unterlegen, hielt sich aber dank seinem unbändigen Kampfwillen und den überdurchschnittlichen Nehmerfähigkeiten bis zum Ende des Kampfes auf den Beinen. Jedenfalls bediente er das oft gehörte Klischee, wonach Boxer aus dem ehemaligen Ostblock nur zum Verlieren in die Schweiz reisen, in keiner Phase des Kampfes. Anzumerken ist aber auch, dass Stéphane Roethlisberger wohl sehr engagiert und druckvoll kämpfte, auf der andern Seite ihm jedoch nur relativ wenige  präzise Treffer gelangen. Darüber hinaus verfügte sein Gegner über eine gute Deckung, die nur schwer zu knacken war. Stéphane Roethlisberger bleibt nach seinem Sieg gegen Alexandrov auch nach seinem 5. Kampf als professioneller Boxer ungeschlagen.

Beide Boxer schenkten sich nichts: David Roethlisberger (l.) und Plamen Nikolov


David Roethlisberger, Schweiz (94 kg) vs. Plamen Nikolov, Bulgarien (104.3 kg)

Über 10 Kilogramm betrug die Gewichtsdifferenz zwischen dem kurzfristig ins Schwergewicht aufgestiegene David Roethlisberger und dem Bulgaren Plamen Nikolov. Bereits gegen Ende der ersten Runde bekamen die Zuschauer einen spektakulären Schlagaustausch zu sehen. Das war nicht technisch-taktisches Klasseboxen, sondern der Austausch von harten Schlägen zweier Draufgänger, die sich nichts schenken. Obschon Roethlisberger immer wieder knackige präzise Treffer mit seiner rechten Schlaghand gelangen, vermochte er bei seinem Gegner keine Schlagwirkung zu erzielen, zu gross war der Gewichtsunterschied. Nikolov zeigte vor dem Schweizer keinerlei Respekt und marschierte während der gesamten Kampfdauer unentwegt nach vorne. Roethlisberger seinerseits hielt mit wuchtigen Kombinationen dagegen. Alle drei Punktrichter sahen Roethlisberger am Ende des Kampfes (tlw. etwas zu deutlich) als Sieger. Davids Kampfrekord steht nun bei 4 Kämpfen und 4 Siegen, 3 davon durch Knockout.

Gemäss Nic Proschek, Manager der Gebrüder Roethlisberger, wird David Roethlisberger am 21. Dezember in Bern gegen Yavor Marinchev, dem früheren Bezwinger des Bad Ragazers Ivo „The Warrior“ Andelic in den Ring steigen. Brisant ist diese Kampfesankündigung auch deshalb, weil im gestrigen Vorbericht auf swissboxing.ch zu lesen war, dass es „kurz- bis mittelfristig zum Kampf zwischen David Roethlisberger und Ivo Andelic kommen könnte“. In einer Medienmitteilung nimmt Andelic zur kolportierten Kampfansetzung Stellung: „Für einen solchen Kampf wurde ich weder angefragt noch hat jemand mit mir darüber verhandelt“. Andelic will gegen „echte Schwergewichtler“ kämpfen: „Die Roethlisberger sind für mich keine Konkurrenten. Ich halte nichts von Sportlern, die sich vom Mittelgewicht ins Schwergewicht hochfressen, um in der Königsklasse boxen zu können“. Für Zündstoff ist gesorgt.
 

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