Jubiläums-Meeting Baden

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10.06.2009 00:00 Uhr

Jubiläumsmeeting 40 Jahre Boxring Baden

07.06.2009 - Zum 40. Geburtstag des Clubs offerierte der Boxring Baden (Gründer: Walter Geissmann) seinem treuen Stammpublikum einen Anlass der Sonderklasse. Lokalmatador und Neo-Profi Ardian Krasniqi feierte das Jubiläum in seinem 3. Profikampf mit einem Blitzsieg und bedankte sich mit einer eindrücklichen Leistung bei Trainer und Förderer Engin Köseoglu. Mit drei Profikämpfen und einem guten Amateur-Rahmenprogramm kamen die Fans voll auf ihre Rechnung. SwissBoxing-Präsident Andreas Anderegg gratulierte dem Boxring Baden zum Jubiläum und überreichte BR Baden-Präsident Walter Grimm als Jubiläumsgeschenk einen Kupferstich.

Ardian Krasniqi macht mit seinem Gegner, Fares Sahawneh kurzen Prozess und besiegt diesen bereits in der 2. Runde vorzeitig
Ardian Krasniqi (Boxring Baden, BC Ascona), 72,2 kg vs. Fares Sahawneh (Italien), 71,8 kg

In seinem dritten Profikampf stellte der 24-jährige Badener seine Ambitionen klar unter Beweis. Technisch gereift und explosiv liess er dem sieben Jahre älteren Italiener keine Chance. Bereits in der ersten Runde überzeugte Ardian Krasniqi durch solide Strategie und technische Souplesse. Er suchte von Kampfbeginn weg einen weiteren vorzeitigen Sieg, ohne allerdings ungestüm oder leichtfertig vorzugehen. In der zweiten Runden war es bereits soweit: nach 1.39 musste sich Sahawneh auszählen lassen. Krasniqi konnte damit seinen dritten vorzeitigen Sieg buchen. Seine KO-Quote beträgt somit 100 % - für einen Neo-Profi durchaus beeindruckend. Allerdings bleibt abzuwarten, wie weit die eher lockere Deckung von Krasniqi zukünftigen starken Gegnern nicht unnötige Vorteile verschaffen wird. Zuversicht ist angesagt: dem Perfektionist Köseoglu wird dies nicht entgangen sein.

Bot den Zuschauern eine brilliante Leistung: Der Ukrainer Vitaly Kopylenko (l.)
Vitaly Kopylenko (BC Ascona) 71,1 kg vs. Endrit Vuka (Italien) 73,4 kg

Kopylenko (7-7-0-0) gehört schon heute zu den attraktivsten Profis der Schweiz. Deshalb erstaunte es nicht, dass das Management einen Gegner akzeptierte, der mit einem Palmarès anreiste, der eigentlich zur Vorsicht mahnte. Neo-Profi Endrit Vuka (2-2-0-0) hatte seine beiden ersten Kämpfe durch TKO-Siege vor der Zeit gewonnen. Derartige Gegner können immer für eine Überraschung gut sein. Und tatsächlich: in der ersten Runde schien es, als ob der Italiener dem Tessin-Ukrainer bös zusetzen könnte. Kopylenko wurde durch den Puncher kurzfristig aus dem Konzept gebracht und musste den ersten Umgang an den Italiener abgeben. Dann aber zeigte sich, dass Manager Michele Barra und Meistertrainer Federico Beresini einen Mann fördern, dem eine grosse Zukunft offen stehen könnte. Runde für Runde kam Kopylenko mehr auf, überzeugte durch brillantes Boxen und ein Auge, das die verheerenden Schwinger des Italieners rechtzeitig kommen sah. Nach sechs Runden war das Verdikt klar: Sieger mit 3:0 Richterstimmen Vitaly Kopylenko.(59:55, 58:56, 59:55).

Bekundete gegen den Italiener Abdeouhed Ben Lelly Mühe und siegte knapp nach Punkten: Blas Miguel Martinez (l.)
Blas Miguel Martinez (Boxring Baden) 74,5 kg vs. Abdeouhed Ben Lelly (Italien) 72,1 kg

Der sympathische Sissacher musste in seinem 9. Profikampf schwer arbeiten, um schliesslich nach acht hart umkämpften Runden den Sieg für sich in Anspruch nehmen zu können. Sein Gegner, der Italo-Marokkaner Abdeouhed Ben Lelly, reiste zwar mit einer durchzogenen Bilanz an (12 Kämpfe, 6 Siege, 6 Niederlagen), war aber keineswegs gewillt, dem Druck des bis dato unbezwungenen Lokalmatadoren nachzugeben. Es entwickelte sich ein Abnützungsgefecht ohne Höhepunkte, das aufzeigte, welche Profiqualitäten dem Schützling von Engin Köseoglu und BeatRuckli noch fehlen: er muss seine Schlagkraft überlegter und präziser einsetzen und anstelle von Fleiss die Strategie bevorzugen. Dann werden ihn zukünftige Gegner eher fürchten lernen. Das Verdikt: 3:0 Richterstimmen für Martinez. (77:75, 77:76, 77:75)

Bild links: Der Badener Junior Davide Faraci zeigte gegen Martin Wascheszio aus Deutschland eine reife Leistung, verlor aber trotzdem knapp nach Punkten. Bild rechts: Überreicht dem BR Baden-Präsidenten Walter Grimm ein Jubiläumsgeschenk: SwissBoxing-Präsident Andreas Anderegg (rechts im Bild neben Anderegg, Engin Kosöglu
Amateure

Die Amateure zeigten durchwegs ansprechende Kämpfe. Mit Erwartungsdruck fertigwerden musste der hoffnungsvolle Badener Junior Davide Faraci. Er hat Qualitäten, die ihn automatisch zum Favoriten stempeln. Umso schwieriger wird es wahrscheinlich für Trainer und Boxer sein, mit dem Verdikt des Abends umzugehen. Faraci wurde durch den starken Stuttgarter Martin Wascheszio knapp, aber eindeutig mit 3:0 Richterstimmen nach Punkten bezwungen. Leider hat Faraci die Anweisung des Trainers, mehr auf Distanz zu boxen, nicht befolgt, sonst hätte er das Blatt wahrscheinlich wenden können. Eine erwähnenswerte Leistung zeigte auch der Sohn des Zürcher Trainers Matthias Luchsinger. Luchsinger jun. kämpfte zwar zurückhaltend, aber mit Uebersicht und bezwang den Brugger Alex Hediger nach Punkten. Eine schöne Leistung zeigte der Gebenstorfer Egzon Maliqaj. Gegen den ebenfalls sehr starken Deutschen Konstantin Wegel schaffte er ein Unentschieden.

Erwähnung verdienen auch Anja Schori und Kevin Gubelmann (beide Boxing Kings, Bern). Während Schori mit gutem Boxen ihre Gegnerin aus Baden, Ariane Meister, klar bezwingen konnte, verlor Gubelmann – trotz boxerischen Qualitäten - seinen dritten Amateurkampf in Folge. Da zeigt sich einmal mehr, dass Resultate nicht unbedingt ausschlaggebend sind. Gubelmann hatte wahrscheinlich das Pech, bei seinen drei ersten Kämpfen jedes Mal auf starke oder erfahrenere Gegner zu treffen. So auch in Baden: Andranik Habkobian (Boxring Baden) ist ein (noch etwas zu stürmischer) junger Mann, der wirklich boxen kann. Deshalb blieb Gubelmann nur die ehrenvolle Niederlage.


AP Promotion Sàrl Boxing News Biel/Bienne

Ueli E. Adam


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