DAS INTERVIEW. Heute mit Sandra Brügger

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22.04.2018 14:02 Uhr

22.04.2018 – swissboxing.ch hat bisher die beiden Boxer Davide Faraci und Attila Varga interviewt und setzt heute die Interviewreihe mit der Befragung der besten Schweizer Boxerin, Sandra Brügger, fort.  

Jack Schmidli, Webpublisher



SB: Wann hast du mit dem Boxen angefangen und was hat dich dazu bewegt, diesen Sport auszuüben?

Im November 2002 habe ich das erste Mal ein Boxtraining besucht, eigentlich nur für die Fitness. Aber schon bald wurde ich vom Boxfieber erfasst und wollte mehr. So machte ich im Februar 2004 meinen ersten Wettkampf.

SB: Wer ist für dich die beste Boxerin aller Zeiten und warum?

Katie Taylor ist für mich eine der besten Boxerinnen. Ich bewundere ihren Boxstil; sie ist beweglich, schnell und präzis. Bei jedem Wettkampf ruft sie ihre beste Leistung ab und ist fast unschlagbar. Bei den Boxern ist Vasyl Lomachenko für mich der absolut beste Boxer. Er ist ein Perfektionist und seine Fussarbeit ist einmalig.

Sandra (l.) im Kampf gegen die aus ihrer Sicht besten Boxerin aller Zeiten, Kathy Taylor

SB: Welches ist der beste Kampf, den du je gesehen hast (live oder am TV)?

Den Olympiaviertelfinal 2012 in London (TV), Katie Taylor vs. Natacha Jones. Die Stimmung war fantastisch und die beiden Boxerinnen zeigten eine perfekte Show.

SB: Welchen Titel bei den Amateuren bezeichnest du als dein bisheriges Karriere-Highlight?

Den 2. Platz an der EM 2007.

Vize-Europameisterin 2007: Sandra Brügger

SB: Wer war bisher deine härteste Gegnerin und warum?

1. Ida Lundblad (Schweden) lieferte mir im Halbfinale der Golden Girl Championship 2014 einen harten Kampf. In der 2. Runde erwischte sie mich mit ihrem gefürchteten rechten Haken, der mir mehr als nur ein blaues Auge bescherte. Ich boxte aber weiter und gewann den Kampf schliesslich gegen die Schwedin in Schweden. Dieser Kampf wurde noch als bester des Turniers auserkoren. 2. Mira Potkonen (Finnland) kennt nur harte Powerschläge. Gegen sie zu kämpfen ist immer hart und gefährlich.

SB: Deine Stärken und Schwächen als Boxerin?

Ich will mich weiter entwickeln und mich verbessern, bin offen für Ratschläge und suche Herausforderungen. Im Wettkampf passe ich mich häufig an die Gegnerin an, anstatt meine Linie durchzuziehen.

SB: Wie viele Stunden trainierst du pro Woche? Dein Trainings-Tipp?

10-15 Stunden. Mein Trainings-Tipp lautet: Hör auf deinen Körper und finde die richtige Balance zwischen Training und Erholung.

SB: Welche Ziele verfolgst du nach deinem Comeback?

1. Teilnahme an den olympischen Spielen 2020 in Tokyo. 2. Erringen des 10. Schweizerinnen-Meistertitels. 3. Erhöhen der Anzahl Kämpfe von bisher 180 auf 200.

Sandra (r.) bei einem Kampf im NAB Frenkendorf

SB: Bevorzugte Speisen/Restaurants?

Ich liebe Speisen aus aller Welt. Essen ist neben dem Boxen meine zweite Leidenschaft.Doch normalerweise koche und esse ich zu Hause. Wenn ich mal ausgehe, dann für einen guten Kaffee und etwas Süsses.

SB: Welche Sportarten hättest du ausgeübt, wenn du nicht zum Boxen gekommen wärst?

Bevor ich mit dem Boxen angefangen habe, ging ich viel Mountainbike und Rennrad fahren, Fussball habe ich auch gerne gespielt. Und im Winter ging ich ziemlich oft Snowboarden.

SB: Letzter Film, den du im Kino gesehen hast?

Ist lang her, dass ich im Kino gewesen bin. Kann mich nicht mehr erinnern.

SB: Dein wichtigster Ratschlag für junge Leute, die den Boxsport ebenfalls ausüben möchten?

Boxen ist harte Arbeit, braucht viel Zeit und Aufwand, doch wer Geduld und Disziplin hat, wird Erfolg haben.

SB: Gibt es noch Besonderheiten an deiner Person, die wenig bekannt sind?

Es gibt sicher einige Besonderheiten, aber diese behalte ich für mich.


Besten Dank, dass du dir Zeit genommen hast für das Interview. Wir wünschen dir weiterhin nur das Beste, vor allem gute Gesundheit und sportlichen Erfolg.

 

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