Sefer Seferi fordert Gipsy-King heraus

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08.06.2018 13:48 Uhr

Jack Schmidli, 08.06.2018

An diesem Wochenende ist es wieder soweit. Nach Arnold «THE COBRA» Gjergjaj, der vor zwei Jahren gegen David Haye verlor (KO2), erscheint mit dem in Burgdorf lebenden Schweiz-Mazedonier Sefer Seferi ein weiterer hierzulande bekannter Faustfechter auf der Weltbühne des Boxens.



Sefer wurde von Tyson Fury’s Promoter Frank Warren zum ersten Comeback-Gegner des flamboyanten Briten auserkoren. Letzterer stand seit seinem Überraschungssieg (November 2015, UD12) gegen den Langzeit-Weltmeister Wladimir Klitschko nicht mehr im Ring. Der Kampf steigt als Main-Event in Manchester. An der gleichen Veranstaltung (aus Sicht vieler Beobachter ist dies der Main-Event) verteidigt Terry Flanagan seinen WBO-Leichtgewichtstitel gegen den Amerikaner Maurice Hooker.

Krasser Aussenseiter

Mit 39 Jahren ist Seferi, der bisher meistens im Cruisergewicht kämpfte, gegen den 2,07 Meter grossen selbsternannten Gipsy-King, der nach 30 Monaten erstmals wieder in den Ring steigt,  krasser Aussenseiter. Trotzdem lässt sich der Burgdorfer mit einem Kampfrekord von 23 Siegen, davon 21 durch KO und nur einer Niederlage (gegen Manuel Charr, UD10) dem boxinteressierten Publikum gut verkaufen. Serferi’s Versuch, das Unmögliche möglich zu machen, verdient grossen Respekt. Der KO-König aus dem Emmental ist ein Draufgänger und man darf gespannt sein, ob es ihm gelingen wird, die lange Distanz zu Fury zu überwinden.

Es fällt auf, dass sich das «Trash Talking» von Fury vor diesem Kampf in Grenzen hält. Im Gegenteil, der «Gipsy King» zeigt gewissen Respekt vor seinem Gegner: «Ich respektiere Sefer und nehme ihn sehr ernst.» Allerdings gehören solche Worte zum Geschäft.

Die britische Presse zeigt sich enttäuscht und lässt an Fury’s Gegnerwahl kein gutes Haar: Seferi hat ausser Charr keinen einzigen erwähnenswerten Namen in seinem Rekord. Er ist der schwächste Gegner, den Fury in den letzten 10 Jahren vor die Fäuste bekam.

Tyson Fury ist der lineare Weltmeister im Schwergewicht

Bei Lichte betrachtet verteidigt der in 25 Profikämpfen unbesiegte Fury seinen inoffiziellen Titel als «Linearer Weltmeister», da er seinen Titel nicht im Ring verloren hat (the man who beat the man who beat the man). Man stelle sich vor, Seferi würde eine der grössten Boxsensationen aller Zeiten schaffen; ein Platz in den ewigen Annalen der Boxgeschichte hätte er auf sicher.

Die linearen Schwergewichts-Weltmeister seit 1990:

Mike Tyson, James Douglas, Evander Holyfield, Riddick Bowe, Evander Holyfield, Michael Moorer, George Foreman, Shannon Briggs, Lennox Lewis, Hasim Rahman, Lennox Lewis, Wladimir Klitschko und Tyson Fury.

Der Event wird Morgenabend ab 20:15h live auf DAZN übertragen.

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