Sensationell: Helenius boxt gegen Brewster

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22.01.2010 13:45 Uhr

22.01.2010 (JS) - Lange Zeit waren die Verantwortlichen des Hamburger Boxstalls "Universum Box Promotion" bekannt dafür, dass sie junge Talente nur sehr behutsam aufbauten. Ein Beispiel dafür liefert der Schwergewichtler Alexander Dimitrenko, dem erst nach sieben Jahren international bekannte Gegener vorgesetzt wurden (Krasniqi, Chambers). Anders der Boxstall von Wilfried Sauerland: In seinem erst 11. Kampf wird Robert Helenius, Ex-Gegner von Nicola "Vuja" Vujasinovic, am 30. Januar gegen Ex-WBO-Weltmeister und Klitschko-Bezwinger Lamon Brewster (Foto links) in den Ring steigen.

Zehn Siege aus zehn Profikämpfen stehen bei Robert Helenius zu Buche. Wenn es nach dem 26-Jährigen geht, wird am 30. Januar ein weiterer Erfolg hinzukommen. Doch das wird für den Schwergewichtler mit schwedischem und finnischem Pass nicht so einfach. Denn in Neubrandenburg - dort steigt am gleichen Abend auch der IBF-Mittelgewichts-Champion Sebastian Sylvester in den Ring - steht ihm mit Lamon Brewster der frühere WBO-Weltmeister im Schwergewicht gegenüber.

So einen großen Namen wie Brewster hatte der aufstrebende Schützling von Erfolgstrainer Ulli Wegner bisher noch nie vor den Fäusten. "Das ist ein schwerer Brocken", sagt er deshalb auch. "Doch ich bin sehr gut vorbereitet und fühle mich gut. Für mich spricht, dass ich die größere Reichweite habe. Er wird versuchen, in den Infight zu kommen. Ich hingegen muss mit der Führhand arbeiten und ihn auf Distanz halten."
Nach seinem letzten Erfolg am 7. November in Nürnberg - Helenius siegte gegen den Ukrainer Taras Bidenko durch technischen K.o. in der dritten Runde - ließ er die Zügel nicht schleifen. Nach nur zweitägiger Pause stieg er wieder ins Training ein. Auch in der Weihnachtszeit und zum Jahreswechsel lief die Wettkampfvorbereitung weiter. Selbst eine kurze zwischenzeitliche Grippe brachte ihn somit nicht weiter aus dem Konzept.
Für Lamon Brewster (35-5) geht es in dem Kampf ebenfalls um eine Menge. Der Amerikaner ist in Deutschland äußerst populär. Unter der Regie von Don King sorgte er am 10. April 2004 in Las Vegas, US-Bundesstaat Nevada, für eine riesige Überraschung. Damals besiegte er den Ukrainer Wladimir Klitschko im Kampf um den WBO-Titel im Schwergewicht durch technischen K.o. in der fünften Runde.
Es folgten Titelverteidigungen gegen Kali Meehan, Andrew Golota und ein spektakulärer technischer K.o.-Erfolg in der neunten Runde in Hamburg gegen Luan Krasniqi. Doch im April 2006 kam der Rückschlag: Brewster verlor den WM-Gürtel durch eine Punktniederlage gegen den Weißrussen Sergey Liakhovich. Auch in seinem nächsten Fight, beim Rematch gegen Wladimir Klitschko in Köln, unterlag er.
Nach diesem Ringduell folgte eine 13-monatige Pause, in der der Ex-Champion wieder Kraft tankte. Am 30. August 2008 meldete sich der US-Schwergewichtler dann in Cincinnati im Bundesstaat Ohio erfolgreich mit einem K.o.-Sieg in der fünften Runde gegen Danny Batchelder im Ring zurück. Im März 2009 folgte ein Sieg gegen Michael Sprott. Danach hatte er den WM-Titel bereits wieder fest im Visier.
"In zwei Kämpfen bin ich so weit. Dann will ich wieder um den WM-Gürtel boxen", sagte er. Doch es folgte im August letzten Jahres in Halle (Westf.) ein unvorhergesehener Ausrutscher. Im Gerry Weber Stadion unterlag der frühere WBO-Weltmeister völlig überraschend gegen den Nigerianer Gbenga Oloukun nach Punkten. Alles andere als ein Sieg kommt für den 36-jährigen Amerikaner somit in Neubrandenburg nicht in Frage.
"Vielleicht hat Lamon Brewster den Kampf damals auf die leichte Schulter genommen", spekuliert Robert Helenius. "Doch ich bin mir sicher, gegen mich wird er besser vorbereitet sein. Schließlich geht es für ihn um alles oder nichts. Für mich ist es der größte Fight meiner bisherigen Karriere! Ein Erfolg gegen Lamon Brewster wäre ein riesiger Schritt nach vorne für mich. Aber ich glaube fest an meine Siegeschance!" boxen.com

 

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