Abraham knockt Taylor aus

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17.10.2009 00:00 Uhr

 
18.10.2009 - Arthur Abraham ist mit einem Sieg in das Super Six World Boxing Classic-Turnier gestartet. Der 29-jährige Super-Mittelgewichtler setzte sich am Samstagabend in der mit 14.000 Zuschauern restlos ausverkauften o2 World in Berlin mit einem K.o.-Erfolg nach zwei Minuten und 54 Sekunden der zwölften Runde gegen den einst uneingeschränkten Mittelgewichts-Champion Jermain Taylor aus den USA durch.
 
Zu Beginn des Fights sah es ganz und gar nicht nach einem vorzeitigen Erfolg für Abraham aus. Denn Taylor war in der Anfangsphase der aktivere Mann im Ring und sicherte sich mit seiner Führhand die erste Runde. "Ich brauche immer ein bisschen, um in Gang zu kommen. Das ist schon in vielen Kämpfen so gewesen", verriet Abraham hinterher. Dennoch kam er ab der zweiten Runde deutlich auf. Nachdem Taylor einen Tiefschlag anbrachte, bekam der Schützling von Trainer Ulli Wegner eine kurze Verschnaufpause von Ringrichter Guadelupe Garcia, um sich zu erholen. Die Aktion schien den Lokalmatador regelrecht wachzurütteln. Jedenfalls sorgte er am Ende des Durchgangs mit einigen Händen in der Ringecke für Gefahr und kam auch in der dritten Runde hart mit der Schlaghand durch. In der Folge erhöhten beide Kontrahenten das Tempo. Vor allem die Attacken Abrahams strahlten dadurch noch mehr Gefahr aus. In der sechsten Runde dominierte zunächst Taylor mit seinen linken und rechten Händen. Trotzdem geriet er gegen seinen immer wieder nach vorne marschierenden Kontrahenten mehr und mehr unter Druck - Abraham gönnte ihm jetzt kaum noch Zeit, um sich zu erholen. Nach einem erneuten Tiefschlag wurde Taylor vom Referee mit einem Punktabzug bestraft. Dies schien seinen Widersacher weiter zu beflügeln. "Jetzt geht´s los", hallte es von den voll besetzten Rängen der o2 World und King Arthur ließ den Sprechchören der Fans Taten folgen. Im siebten Durchgang wurden seine Treffer härter. Dazu wirkten die Schlagfolgen des Wegner-Schützlings variabler. Danach riss Abraham das Geschehen im Ring endgültig an sich. In der neunten Runde wackelte Taylor beachtlich, doch der 31-Jährige hielt sich auf den Beinen. "Ich habe an seinem Schnaufen erkannt, dass die Chance auf einen K.o. da war. Doch er hat sich geschickt aus dieser Situation befreit und ich wollte nicht unnötig Kräfte vergeuden", analysierte der in Berlin lebende Super-Mittelgewichtler später. So lauerte Arthur Abraham weiter geduldig auf seine Chancen. Im zehnten Durchgang schlug seine Schlaghand erneut beim von Ozell Nelson gecoachten Widersacher ein. In der Schlussphase wurde die Überlegenheit sogar noch deutlicher. Als in der zwölften Runde eigentlich schon niemand mehr mit einem K.o. rechnete, sorgte Abraham dann allerdings doch für eine vorzeitige Entscheidung. Mit einer Links-Rechts-Kombination, bei der die Schlaghand durch die Deckung von Taylor hindurch voll traf, schickte er seinen Gegner auf die Bretter. Der Amerikaner, der nach dem Kampf mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Krankenhaus eingeliefert wurde, war geschlagen. Der Ringrichter zählte den am Boden liegenden Ex-Champion aus dem US-Bundesstaat Arkansas sechs Sekunden vor dem Ende aus.  "Arthur hat taktisch klug geboxt", lobte Trainer Ulli Wegner auf der anschließenden Pressekonferenz. "Aber auch das Publikum hat mich begeistert." Da stimmte Abraham zu. "Vor meinen Fans wollte ich auf gar keinen Fall enttäuschen. Taylor war ein guter Gegner, aber ich war besser und habe jetzt die ersten drei Punkte im Super-Six-Turnier auf der Habenseite", so King Arthur, der in der zweiten Runde im Januar in den USA auf Andre Dirrell treffen wird. boxen.com
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