Martinez fordert dem spanischen Champion alles ab

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10.04.2010 13:03 Uhr



Am 3. April 2010 fand in Benidorm, Spanien die spanische Meisterschaft im Supermittelgewicht statt. Blas-Miguel "el colorin" Martinez trat gegen den amtierenden Meister Roberto alias "Tiger von Benidorm" an.

Bereits beim Betreten der riesigen Halle wurde einem schnell bewusst, dass der Boxsport in Spanien einen vollkommen anderen Stellwert hat. Die Parkplätze vor der Halle reichten nicht aus, überall Securitas und Boxinteressierte von Jung bis Alt strömten in die Halle. Innen musste man sich einen guten Platz suchen, denn die fast 2500 Besucher füllten diese praktisch ganz aus. Das Ganze wurde zudem noch live von zwei verschiedenen Fernsehsendern übetragen. Beim Hauptkampf um 1 Uhr morgens boxte Martinez dann um den Meistertitel. Sein Gegner Santos machte es ihm nicht leicht, denn seine starke Schläge und die gute Beinarbeit machen aus ihm einen schwer zu treffenden Gegner und eine gute Herausforderung im Ring. Doch genau das machte den Kampf so spannend. Martinez bot dem Boxer aus Benidorm die Stirn und griff immer wieder an um ihm die Zeit zum Verschnaufen zu nehmen. Leider traf ihn Santos gleich in der ersten Runde unglücklich an der bereits gebrochenen Nase, was zu starken Blutungen führte und das Boxen erschwerte. Nach zwei weiteren Platzwunden in den nächsten Runden sah Martinez zwar immer schlimmer aus, sodass der Ringrichter gar in Erwägung zog, den Kampf abzubrechen.

Doch Cutman Beat Ruckli gelang es, die Blutung in der Ringpause zu stoppen und Martinez kämpfte tapfer und gut weiter.Trotz einem guten Gegner und der Tatsache, dass die Meisterschaft im Wohn- und Heimatort Santos stattgefunden hatte, war der Kampf ziemlich ausgeglichen. 5 Runden gingen an Santos, 4 an Martinez und 1 stand unentschieden. Somit hat Martinez zwar diesen Kampf verloren, doch die Herzen der Zuschauer gewonnen.Zahlreiche Besucher waren beeindruckt von Martinez Leistung und Kampfeswillen und gratulierten ihm persönlich zu seinen Leistungen obwohl sie ihn nicht gekannt hatten und auf Santos Seite waren. Den eindeutig positiven Eindruck, der Blas-Miguel Martinez in Spanien hinterlassen konnte und die Erfahrungen die er gemacht hat, sind ebenso wichtig wie der Titel selbst.

Für Martinez steht eines fest, es wird eine Revanche geben: "Diesen Kampf hat Santos gewonnen, auch aufgrund der Umstände die ihm einen Vorteil verschafften. Doch der nächste Kampf wird anders aussehen." Martinez möchte jetzt noch zirka 2,3 Kämpfe machen und dann Santos noch in diesem Jahr herausfordern. "Es war eine riesige Erfahrung einen Kampf über 10 Runden zu boxen. Jetzt weiss ich dass ich es kann", so der motivierte Martinez. 

Auch Engin Koesloglu, Trainer von Martinez, zeigte sich sehr zuversichtlich: "Wir waren überrascht wie gross das Interesse am Boxsport in Spanien ist. An einem sonnigen Samstagnachmittag fand die Pressekonferenz/öffentliches Wiegen mit zirka 50 Presseleuten statt. So etwas hatten wir vorher noch nie erlebt. Viele Fragen wurden gestellt, Fotos geschossen und man konnte erkennen wie professionell alles organisiert worden war.

Den Kampf selber fand ich sehr gut, ebenso die Leistungen von Martinez. Meiner Meinung nach hätte dieser Kampf unentschieden sein sollen, was anderswo auch der Fall gewesen wäre. Aber es ist klar, dass ein Meistertitelkampf in der Heimat des Titelträgers nicht gewonnen werden kann. Trotzdem war es sehr ausgeglichen und ich bin überzeugt, dass wir den spanischen Meistergurt beim nächsten Mal in die Schweiz mitbringen werden." Fazit: Trotz Punkteniederlage in diesem Kampf war es eine wertvollere und positivere Erfahrung als die nach vieler gewonnener Kämpfe. - EK

 
 
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