Franz Marti war dabei

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13.10.2009 00:00 Uhr

13.10.2009 - Am 24. September 1994, also vor rund 15 Jahren, entriss Oliver McCall dem damals amtierenden Schwergewichts-Weltmeister Lennox Lewis sensationell die WBC-Krone. Er besiegte den haushohen Favoriten durch Technischen K.o. in der 2. Runde. Schauplatz war die weltberühmte Wembley-Arena in London. Der heute 80-jährige Berner Franz Marti war zu dieser Zeit auf dem Höhepunkt seiner Ring- und Punktrichter-Karriere und sass als Mitglied des Kampfgerichts direkt am Ring. Ich bat Franz Marti, seine damaligen Eindrücke des Events preiszugeben. Die „Rückmeldung“ von Marti, welche ein anderes Mega-Ereignis beleuchtet, möchte ich den Besuchern von swissboxing.ch nicht vorenthalten.  Jack Schmidli, Webmaster
„Wenn der Web-Master von Swiss-Boxing einen Beitrag von mir möchte und dabei die Stichworte "vor 25 Jahren - Grosse Ehre - Kontakt mit Boxern - Megakampf - Seltenes Erlebnis" erwähnt, dann kommt mir die WBC-WM vom 10. September 1993 in San Antonio/Texas in den Sinn, wo vor 68'000 Zuschauern, im Alamo-Dom, die ungeschlagenen Pernell Whitacker/USA und Julio Cesar Chavez aus Mexico sich gegenüber standen.
 
Der stärkere Puncher aus Mexico hatte gegen den besseren Boxer das Unentschieden verdient, obschon nach 12 Runden der amerikanische PR Jack Wudroff ein 117:115 für den Einheimischen hatte, wogegen die neutralen Mickey Van, aus England und ich beide mit 115:115 die Überhand hatten. Joe Cortez leitete den Kampf einwandfrei.
 
Mit den beiden weltbekannten Promotern, Don King für Julio Cesar und Dan Duva für Pernell hatte ich in den 3 Tagen sehr guten Kontakt und das war vielleicht auch der Grund, dass ich einige Tage später in der Schweiz von einem Journalisten telefonisch die Anfrage erhielt, ob es stimme, dass ich von Don King 10'000 US-$ erhalten habe, um  Einkäufe zu machen. Natürlich ein Phantasie-Gebilde.
 
Mehr Grund hatte aber ein Anruf von der USA-Antikorruptions-Behoerde, die nähere Auskunft über Bezahlung, etc. haben wollte. Mickey Van und ich gaben kein Heim-Bonus. Trotzdem glaubten die Amerikaner, Whitacker sei betrogen worden. Die überwiegend mexikanischen Zuschauer im Alamo-Dom und auch neutrale Zuschauer waren mit dem Urteil einverstanden, nur die Amerikaner nicht.
 
San Antonio ist eine der schönsten Städte, die ich kenne und man kann in Booten, wie mit den Tram's, den Kern der Stadt in 6-8 Meter breiten Kanälen umfahren. Die Boote folgen sich alle paar Minuten. Das Alamo-Museum, gebaut um die Ruinen der Alamo-Festung, ist sehr interessant und repetiert die Geschichte, wo namhafte Western-Helden während Wochen gegen die Mexikanische Übermacht bis zum letzten Mann kämpften.
 
Wie gewohnt habe ich für die Reise in die USA die "American-Airways" benutzt und überraschend ein ausgelostes Ticket für einen Gratis-Flug nach den USA und retour erhalten. Ich wollte aber meine Frau Samang auch daran teilhaben und ich habe ein zweites Ticket für sie gekauft.
 
Wir besuchten den Madison Square-Garden, die Freiheits-Statue, den Flugzeugträger, das Atom-U-Boot und das Empire-State-Building und hatten eine wunderbare Ferienwoche. Das Essen im und um das Hotel an der 43. Strasse war uns zu teuer und so besuchten wir regelmässig China-Town, wo das Essen viel billiger war. Wir besuchten auch das Musical "Cats" und waren an Sylvester am Broadway unter den Zehntausenden, die das kommende Neujahr feierten. 10. 10. 2009 / Franz Marti“
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