Box-Meeting Düdingen. Der Bericht

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15.05.2010 12:28 Uhr


Scherif Osrani vs. Ahmed Hertani

Denise Bärtschi vs. Liridona Krasniqi

Bericht von Jack Schmidli

Der Hockey-Club Düdingen liess sich für das „HC Fest 2010“ etwas ganze Besonderes einfallen. Im Rahmen seiner Festaktivitäten lud er die Fans zum Boxen ein. Neun Kampfpaarungen, davon einige Anfängerkämpfe, standen auf dem Programm. Und die rund 250 Zuschauer brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Der gut organisierte Event wurde zu einem vollen Erfolg.

15.05.2010 – Keine klangvollen Namen oder reputierte Fighter reisten gestern Abend in den Sensebezirk nach Düdingen, um sich dem Publikum zu präsentieren. Da stellte sich rasch die Frage, ob der HC Düdingen, der die Veranstaltung vollumfänglich finanzierte, und die Zuschauer wohl auf ihre Rechnung kommen würden. „Das Matchmaking war diesmal besonders mühsam“, sagte der Präsident des BC Düdingen, Ivo Hayo, vor der Veranstaltung zu swissboxing.ch. Und der frühere Schwergewichtsboxer und kräftige Naturbursche ergänzte weiter: „Mit Müh und Not gelang es mir schliesslich, wenigstens 9 von ursprünglich 12 geplanten Kampfpaarungen zusammen-zustellen“.

Die Eishalle in Düdingen machte ihrem Namen alle "Ehre". Erinnerungen an die Box-WM zwischen Vitali Klitschko und Kevin Johnson vom vergangenen Dezember in der Berner Hockey-Halle wurden wach. Anders als in Bern konnten sich die Fans und Supporter aber gestern Abend wenigstens wegen der Atmosphäre um und die Leistungen im Ring etwas erwärmen. Die Veranstalter verstanden es meisterhaft, aus der grossen Halle eine Kleinringveranstaltung zu zaubern. Fahrbare Tribunen wurden nahe an den Ring geschoben, sodass die Zuschauer die Kämpfe aus nächster Nähe beobachten  konnten. Die Stimmung war teilweise euphorisch. Vor allem, wenn einheimische Protagonisten den Ring betraten.

Die wichtigsten Kämpfe:

In seinem erst dritten Kampf bezwang der grossgewachsene Kadett Sivan Sommer vom Box-Club Aarau den Berner Oberländer Rechtsausleger Eduard Imeri nach intensivem Kampf einstimmig nach Punkten. Ahmed Seid (Box Akademy Bern), betreut durch den ehemaligen Profiboxer Vito Rana, blieb auch in seinem 4. Kampf ungeschlagen. Der Weltergewichtler besiegte den talentierten Bieler Julien Lebet knapp aber verdient mit 2 zu 1 Richterstimmen nach Punkten. Im 4. Kampf des Abends standen sich zwei Anfänger gegenüber. Lobenswert anzumerken ist, dass  sowohl der siegreiche Elias Bieri vom Box-Club Düdingen, als auch Louis Wyss vom Box-Team Thun-Oberland, von ihren Betreuern sehr gut vorbereitet in den Kampf geschickt wurden.

Zu einem Highlight des Abends wurde die Auseinandersetzung zwischen den beiden Junioren Jean-Pierre Cetin (BA Bern) und David Favre (BC Neuchâtel). Auch diese Boxer standen zum ersten Mal in einem Ernstkampf im Ring. Sie kämpften wie zwei routinierte und ausgesottene Fighter und begeisterten das Publikum. Da Favre einige Hände mehr ins Ziel brachte, gewann er das Weltergewichts-Duell knapp mit 2 zu 1 Richterstimmen nach Punkten. Ebenfalls zu einem Leckerbissen entwickelte sich der Kampf zwischen Fabian Brown (BA Bern), der Anfang Mai an den Deutschschweiz- und Tessin-Meisterschaften im Einsatz war, und Leutrim Muji (Box-Union Winterthur). Der schlaksige Defensivboxer Muji entzog sich mit rasch vorgetragenen Links-rechts-Kombinationen geschickt den wilden Attacken seines Widersachers und siegte hauchdünn nach Punkten.



Im letzten Kampf der Veranstaltung standen sich der Düdinger Liridon Imeri und Stéphane Mbida (BR Basel, Bild oben) im Ring gegenüber. Mbida, der an den DT-Meisterschaften in Horgen im Final stand, und dem Frenkendorfer Fabian Hartmann mit 15 zu 14 Punkten äusserst knapp unterlag, wirkte zwar etwas hüftsteif und wenig explosiv. Trotzdem gewann er zum Leidwesen der fanatischen Anhänger des Düdingers einstimmig mit 3 zu 0 Richterstimmen nach Punkten.

Alle Kämpfe gingen über die volle Distanz. Ebenfalls positiv anzumerken ist, dass sämtliche Fights mit grosser Fairness ausgetragen wurden. Ivo Hayo war dann auch sehr zufrieden mit der Veranstaltung: „Alles hat wunderbar geklappt. Die Zuschauer kamen auf ihre Rechnung. Was will man mehr?“


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