Klitschko erwartet eine Schlacht auf Schalke

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28.05.2010 20:35 Uhr

28.05.2010 - Vitali Klitschko hat das interne Familien-Duell mit seinem Bruder Wladimir verloren. Schon vor dem ersten Gong am Samstagabend (22.10 Uhr) im WM-Kampf gegen den früheren polnischen Europameister Albert Sosnowski steht fest: Vitali Klitschko wird weniger Zuschauer in die Schalker Arena locken.
Wladimir hatten vor knapp einem Jahr beim Sieg über den den Usbeken Ruslan Chagaev rund 60.000 Zuschauer zugejubelt. Bei Vitali rechnen die Veranstalter mit maximal 45.000 Gästen.
Für Vitali Klitschko ist es dennoch "ein Traum", im Schalker Fußball-Tempel zu boxen. Gerüchte, er könnte nach dem eingeplanten Sieg über den Polen das Handtuch werfen und sich ganz seiner politischen Laufbahn in der Ukraine widmen, hat der 38 Jahre alte WBC-Champion kühn vom Tisch gefegt: "Ich habe noch genug trockenes Pulver. Erst wenn ich merke, dass es nicht mehr trocken ist, höre ich auf." Zudem offeriert ihr TV-Partner RTL ihnen nach Informationen der "Bild"-Zeitung ein neues Vertragsangebot über 15 Millionen Euro für fünf Kämpfe (3 Wladimir, 2 Vitali).
Klitschko boxt mit Bart
Mit seiner Aussage, die Zuschauer werden in der Veltins-Arena "einen neuen Klitschko" sehen, hat der WBC-Champion die Fans neugierig gemacht. Neu wird mit Sicherheit der Bart sein, den sich der 2,02-Meter-Hüne seit dem Trainingslager in einer einsamen Almhütte am Wilden Kaiser in Tirol stehen lässt. Ehefrau Natalia, die gegen den Wunsch ihres Ehemanns am Ring Platz nehmen wird, findet die Stoppeln "cool".
Den Herausforderer als gefürchteten Klitschko-Jäger zu verkaufen, fällt schwer. Der 31 Jahre alte Sosnowski hat weder einen klangvollen Namen, noch ist er in der Schwergewichtsszene sonderlich aufgefallen. Seinen Europameistertitel musste der Pole mit Wohnsitz in England für die WM-Chance niederlegen; in der verbandsübergreifenden Weltrangliste nimmt er Platz 20 ein. 48 Box-Profi-Kämpfe hat der frühere Warschauer Fecht-Vizemeister bestritten. 45 mal ging Sosnowski als Sieger aus dem Ring, davon 27 mal nach einem K.o. - Klitschko bringt es auf eine K.o.-Bilanz von 37 bei 39 Siegen.
Sosnowski will Geschichte schreiben
Ein Grüß-August soll Sosnowski jedenfalls nicht sein. "Er ist bestimmt kein leichtes Opfer. Wir müssen unglaublich aufpassen", warnt Trainer Fritz Sdunek und vermutet, dass der 13 Zentimeter kleinere, aber flinke Pole überfallartig angreifen wird. "Ich erwarte eine richtige Schlacht", meint Klitschko gar. Der leidenschaftliche Poker-Spieler Sosnowski reibt sich jedenfalls die Hände. Er sieht in seiner Verpflichtung als Gegner einen Leichtsinnsfehler des Klitschko-Managements: "Ich bin hierhergekommen, um Geschichte zu schreiben. Vitali hat seinen Zenit überschritten."
Bei allem Säbelgerassel will Klitschko seiner Linie treubleiben. "Ich will beweisen, dass ich der Stärkste der Welt bin", verspricht der Ukrainer und berichtet, seine Beinarbeit verbessert zu haben und athletischer geworden zu sein. Nicht nur einfach gewinnen, lautet sein Credo, sondern "schön gewinnen", möglichst durch K.o. Klitschko: "Boxen ist keine wilde Schlägerei, sondern große Kunst."
dpa / Eurosport
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