Super-Six-Turnier: King Arthur strebt den WM-Titel im Super-Mittelgewicht an

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18.11.2010 20:29 Uhr

18.11.2010 - Am 27. November ist es so weit. Dann greift Arthur Abraham in der Hartwall Areena in Helsinki gegen den Briten Carl Froch nach dem derzeit vakanten WBC-Gürtel im Super-Mittelgewicht.
 
Die Vorbereitung auf diesen Fight läuft längst auf Hochtouren. Die letzten Wochen vor der Abreise nach Finnland - die Tickets dorthin sind für Sonntagabend gebucht - verbrachte der Box-Champion im Trainingslager. Während der Sparringspase holte sich der 30-Jährige hier, in der Abgeschiedenheit von Kienbaum (Brandenburg), den letzten Feinschliff für den Fight. In diesem geht es laut Trainer Ulli Wegner „um alles". Kurz vor dem Ende des Trainingslagers stellte sich Abraham zum Interview.

Herr Abraham, ist es diesmal ein ungewöhnliches Gefühl für Sie, wieder im Ring zu stehen? Schließlich haben Sie den letzten Kampf nicht gewonnen?

Arthur Abraham: Natürlich verspürt man Druck. Doch das ist eigentlich bei jedem Kampf so und ich kann damit umgehen. Trotzdem, es steht unglaublich viel auf dem Spiel. Ich muss unbedingt siegen. Das ist das A und O. Es geht um meine Zukunft als Sportler!

Denken Sie, dieser Kampf ist speziell deshalb eine besonders große Herausforderung für Sie?

Arthur Abraham:
In meiner Laufbahn als Boxer musste ich schon ein paar Herausforderungen meistern: Weltmeister im Mittelgewicht zu werden, dann der doppelte Kieferbruch gegen Miranda. Doch spätestens dann muss man den Kampf gegen Froch nennen, gerade auch weil ich mich gegen Dirrell im März durch Disqualifikation geschlagen geben musste und jetzt zeigen will, wie stark ich wirklich bin. Außerdem ist es die Chance, in einer zweiten Gewichtsklasse Weltmeister zu werden. Das hat bisher noch niemand aus unserem Team geschafft.

Haben Sie sich deshalb härter vorbereitet als sonst?

Arthur Abraham: Ich habe es jedenfalls versucht. Ich selbst denke, ich war fleißiger. Es ging zum Beispiel darum, beweglicher und lockerer zu werden, also nicht so steif zu wirken.

War Ihr Coach Ulli Wegner diesmal noch härter als sonst zu Ihnen?

Arthur Abraham: Er war sehr konsequent.

Belastet die Härte manchmal das Verhältnis zwischen Sportler und Coach?

Arthur Abraham: Das Verhältnis zwischen meinem Trainer Ulli Wegner und mir ist immer eine ganz besondere Sache. Mal sind wir gelassen, mal sind wir angespannt. Doch es ist immer ein schönes Gefühl, bei ihm zu trainieren.

Carl Froch versucht unentwegt, Sie zu provozieren. Wie gehen Sie damit um? Denken Sie, er will Sie psychisch verunsichern?

Arthur Abraham: Ich bin eigentlich jemand, der sich beherrschen kann. Außerdem denke ich meistens nicht so viel darüber nach. Nur bei einer Person war das bisher anders, das war bei Edison Miranda. Man muss den Worten im Ring auch Taten folgen lassen. Gegen Miranda habe ich das gleich zweimal getan.

Carl Froch sollte eigentlich schon am 2. Oktober gegen Sie antreten. Doch aufgrund einer Rückenverletzung konnte er damals nicht boxen. Wie sind Sie im Training mit dieser Situation umgegangen?

Arthur Abraham: Die Vorbereitung war tatsächlich nicht so einfach. Das Training wurde anders dosiert. Nach der Absage habe ich es zunächst wieder etwas ruhiger angehen lassen. Als der Kampftermin dann feststand, zog auch das Training wieder an. Ich glaube, ich bin trotzdem sehr gut in Tritt gekommen. Ich fühle mich jedenfalls sehr gut.

Freuen Sie sich auf Helsinki?

Arthur Abraham: Ja, definitiv. Erstens freue ich mich auf die Stadt. Sie ist sehr schön und sauber, ich mag das. Man kann sich dort gut entspannen. Und dann freue ich mich natürlich auf den Kampf. Ich will mich mit einer guten Leistung belohnen. Der Sieg wäre für mein Herz. Damit könnte ich den Stachel der Disqualifikationsniederlage vergessen machen.

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