Roberto Belge verliert EBU-Titelkampf durch KO

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27.11.2010 12:07 Uhr

Bericht von Ueli E. Adam

27.11.2010 - In einem Titelkampf im Weltergewicht in Bolton, Lancashire, GB, hatte der Schweizer gegen Matthew Hatton keine Chance. Der EBU-Europameister schickte den Tessiner in der dritten Runde mit einem punktgenauen Schlag auf die Leber über die Zeit auf die Bretter.

Eine bittere Niederlage für Belge, der sehr optimistisch in den Kampf gegangen war und in den ersten beiden Umgängen keine Schwächen erkennen liess. Einmal mehr zeigte sich aber, was auf höchster Ebene gefragt ist: Präzision und Punch. Belge, der sich dem Kampf beherzt stellte, rechnete offensichtlich nicht damit, dem Kampfinstinkt und der Schlagkraft des Briten derart brutal Tribut zollen zu müssen. Aus einer guten Doppeldeckung heraus versuchte er den Kampf zu machen, was ihm vorerst auch gelang. Die konsequente Deckungsarbeit erwies sich leider gegen einen Mann dieser Klasse als zu wenig effizient. Hatton täuschte mit rechten Haken zum Kopf ein scheinbares Ziel an, um unmittelbar anschliessend eine verheerende Linke zum Körper zu landen.

Mit der Niederlage wurden die Ambitionen des Tessiners zum Waterloo, das mental nicht leicht zu verkraften sein wird. Hatton, 29-jährig, 40 (15 KO)-4-2, ist der jüngere Bruder des legendären Ex-WM Ricky Hatton. Der Brite aus Manchester holte sich den EBU-Titel im Weltergewicht im März 2010 gegen den Italiener Gianluca Branco und verteidigte ihn ein erstes Mal im Juli gegen Yuriy Nuzhnenko (Ukraine). Wäre der Kampf über die volle Distanz gegangen, hätte sich Roberto Belge (Ascona, 25-0-1) trotz einer möglichen Niederlage nach Punkten in gewisser Weise ebenfalls als Sieger sehen können. Mit seinem viel beachteten Auftritt hat er jedenfalls ein Zeichen gesetzt, das nicht vergessen werden darf: mit dem EBU-Titelkampf gehört Belge zu den wenigen Schweizern, die es geschafft haben, nach der höchsten europäischen Krone zu greifen.

Dank einem geschickten Matchmaking seines Managers Michele Barra, der seinen Schützling über den IBC-Weltmeistertitel aufgebaut und damit die Basis für einen Titelkampf geschaffen hat, wurde dieser Kampf auf höchster Ebene zwar möglich, aber das Resultat hat alle Hoffnungen zunichte gemacht. Hatton seinerseits strebt einen Titelkampf gegen den amtierenden WBA-Weltmeister Vyacheslav Senchenko an. Ob er auch dort bestehen kann, wird sich zeigen. Für uns bleibt zu hoffen, dass Roberto Ruby Belge die Niederlage rasch wegsteckt und uns mit weiteren Kämpfen begeistern kann. In diesem Sinne gratulieren wir Ruby und seinem Management für den grossen Einsatz und die Publizität, die dank der Bedeutung des Kampfes auch das Schweizer Fernsehen (RSI) mit einer Direktübertragung aus der Reserve gelockt hat.

Kampffilm

Medienbericht auf "Seconds out"

 

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