Light-Contact Boxing zu Besuch in Deutschland:

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22.04.2011 15:46 Uhr

22.04.2011 (nn) - Deutschland spannt zusammen in der Kampfsportforschung. Am 6.-7. April fand in Bayreuth ein Symposium statt, an dem es darum ging, eine DVS-Kommission (Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft) zu gründen, welche alle wissenschaftlichen Forschungsergebnisse zum Kampfsport sammelt und koordiniert. Mit dabei waren Vertreter aus dem Boxsport, Judo, Karate u.v.m.

Die Kommission soll sich auch vermehrt mit sozialen und pädagogischen Fragen auseinandersetzen, was bisher in der Kampfsport-Forschung eher zu kurz kam; im Boxsport z.B. gibt es eine Fülle von Untersuchungen zum Spitzensport (Wettkampf-Analysen, Ausdauer-, Kraft-, und Technisch-taktische Untersuchungen), mehrheitlich vom IAT und aus DDR-Zeiten. Stefan Käser, Ausbildungsverant-wortlicher von SwissBoxing, hatte in dem Rahmen die Gelegenheit, das Konzept des Leichtkontakt-boxens (in der Schweiz als Light-Contact Boxingbereits eine Verbandssportart und seit 2007 Inhalt von Turnlehrer-Fortbildungen des SVSS)vorzustellen, was bei diversen Experten auf grosses Interesse stiess. Einhellig war die Meinung, dass wenn, dann auf diese Weise Boxen auch im Schulsport vermittelt werden könne. Im Bundesland Niedersachsen gibt es bereits ein Projekt, in welchem Turnlehrer in Zusammenarbeit mit Trainern im Leichtkontaktboxen (boxe éducative) fortgebildet werden und danach zusammen im ausserunterrichtlichen Schulsport Quartal-, Semester-, und Jahreskurse anbieten dürfen. In der Schweiz wird dies, je nach Kanton, toleranter gehandhabt, so daß seit Jahren Wahlfachsportkurse für Schüler/innen angeboten werden können (so z.B. seit 2000 in Basel).

Die Bildung der erwähnten Kommission ist indirekt auch für die Schweiz aus zwei Gründen interessant: Erstens hat SwissBoxing wenig Mittel für Forschung und ist deshalb auf Zusammenarbeit angewiesen. Zweitens ist da daraus zu hoffen, dass künftig wissenschaftlich abgesicherte Argumente den Vorurteilen gegenüber dem Kampfsportarten und deren Risiko für die Schule Gegensteuer leisten können. Dies würde eine Zusammenarbeit zwischen Boxanbietern mit pädagogisch fundierten Konzepten und entsprechender Ausbildung, und dem Schulsport erleichtern.

 

  

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