Sylvester verliert WM-Titel

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08.05.2011 14:50 Uhr

08.05.2011 - Sebastian Sylvester muss sich bei seiner Pflichtverteidigung geschlagen geben. Der vorherige IBF-Champion im Mittelgewicht unterlag in der Nacht auf Sonntag dem Nummer 1-Herausforderer Daniel Geale umstritten nach Punkten. Nach zwölf Runden werteten die Punktrichter mit 2:1 (118:110, 118:112 und 110:118) für den neuen IBF-Weltmeister aus Australien, der seine Bilanz damit auf 25 Siege aus 26 Profikämpfen verbesserte.

Zunächst sah es ganz und gar nicht nach einem Sieg des Kämpfers aus "Down Under" aus. Zwar gestaltete er die erste Runde ausgeglichen, doch danach brachte Sylvester zunächst die genaueren und härteren Fäuste ins Ziel. Zwar hielt sein 30-jähriger Kontrahent mit hoher Schlagfrequenz dagegen, doch es gelang ihm nicht, dabei genügend zählbare Treffer zu erzielen. Vor allem die linken Führhände und rechten Geraden des "Hurrikans" sorgten für eine Überlegenheit.

Ab dem achten Durchgang stemmte sich Geale dann aber vehement gegen die drohende Niederlage. Mit hohem Tempo und einer Vielzahl von Händen erarbeitete er sich in dieser Phase des Kampfes Vorteile. Mit einem linken Konter zum Kinn des Gegners in der achten und guten Aktionen in der zehnten Runde blieb Sylvester allerdings präsent. "Dennoch, in der Schlussphase war ich nicht noch einmal in der Lage, zuzulegen. Ich war platt, mir fehlte es an Stärke", gestand Sylvester ein.

Da der Deutsche auch in den letzten zwei Runden zu passiv agierte, durfte er sich auf ein knappes Urteil einstellen. Doch dass es am Ende auf den Wertungszetteln nicht reichte, verwunderte nicht nur Sylvester. "Als der Ringsprecher von einer Split-Decision sprach, dachte ich immer noch, dass sie zu meinen Gunsten sei", so der in Greifswald geborene Mittelgewichtler. Das sah auch das Publikum so. Die 4.700 Zuschauer quittierten das Punkturteil mit einem gellenden Pfeifkonzert.

So war die Freude bei Daniel Geale über den Titelgewinn auf der anschließenden Pressekonferenz auch nicht so richtig spürbar. Im Gegenteil, der neue IBF-Champion lobte die Fairness seines Kontrahenten und dessen Stärken. "Sebastian ist ein hervorragender Kämpfer. Das war ein hartes Stück Arbeit", so der Australier. Sylvester gab sich trotz des Rückschlages kämpferisch. "Ich gebe nicht auf und will wieder Weltmeister werden. Und wenn ich dafür nach Australien reisen muss." – boxen.com

  

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