Floyd „Money“ Maywather neuer WBC-Champ im Weltergewicht
18.09.2011 12:05 Uhr
18.09.2011 – Jahrhundertboxer Floyd „Money“ Mayweather (41 Siege, 16 KO’s) wurde gestern Nacht im MGM Grand von Las Vegas seiner Reputation als Jahrhundertboxer und gleichzeitig als umstrittenste Figur im amerikanischen Profiboxen einmal mehr gerecht. Er entriss in einem über weite Strecken einseitigen Kampf dem amtierenden WBC-Weltmeister im Weltergewicht, Victor „Vicious“ Ortiz, (29 Siege, 3 Niederlagen, 2 Unentschieden, 22 KO’s) den Titel durch einen KO-Sieg in der 4. Runde.
Ab dem ersten Durchgang manifestierte Mayweather seine grosse Klasse mit seiner ansatzlos geschlagenen Linken und sehenswerten Reflexen, die den Weltmeister immer wieder ins Leere laufen liessen. Bemerkenswert waren die akkurat geschlagenen Hände des Ausnahmekönners; den ungestümen Angriffe Ortiz’s wich er immer wieder geschickt aus und brachte seinerseits seine eigenen Konter ins Ziel.
In der vierten Runde griff Ortiz, der die ersten drei Runden an den Herausforderer abgeben musste, erneut verzweifelt an und versuchte diesen mit einem Kopfstoss zu verletzen, worauf ihm der Refree, Joe Cortez, einen Punkt abzog. Ortiz entschuldigte sich in der Folge für das Foul. Daraufhin kam es zur kampfentscheidenden Szene: Ortiz glaubte, Cortez hätte den Kampf noch nicht freigegeben, was auch zutraf, und war für kurze Zeit unachtsam, worauf ihn Mayweather mit einer präzisen Linken attackierte. Statt die Deckung hochzunehmen, schaute Ortiz zum Refree und Mayweather streckte den Mexikaner mit einer krachenden Rechten zu Boden. Von diesem Niederschlag erholte sich Ortiz nicht rechtzeitig und er wurde von Cortez aus dem Kampf genommen.
Jeder faire Sportsmann hätte in einem solchen Fall inne gehalten. Nicht so Mayweather, der durch seine wenig sportsmännische Attacke seinem Ruf als umstrittene Boxpersönlichkeit einmal mehr gerecht wurde.
Man kann es drehen wie man will: Ein Boxer muss sich zu jedem Zeitpunkt des Kampfes verteidigen bzw. decken. Die Unachtsamkeit Oritiz’s stiess ihn ins Verderben. Man darf aber davon ausgehen, dass Mayweather den Kampf auch ohne diesen Zwischenfall für sich entschieden hätte.
Jack Schmidli