SwissBoxing EUBC Nationen-Cup in Martigny mit Medaillen für die Schweiz

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26.09.2017 18:27 Uhr

Frankreich und die Schweiz gewinnen den Nationen-Cup mit je 2 Gold- und einer Bronze-Medaille
 

Bericht (Text und Fotos) von Ueli E. Adam, 26.09.2017

Die Förderung des olympischen Boxens ist die wichtigste Zielsetzung des Verbandes. SwissBoxing hat mit der Schaffung des Nationen-Cups einen wichtigen Eckpfeiler geschaffen und dazu im Budget die notwendigen Mittel bewilligt. Für die dritte Auflage des Nationen-Cups wurde das Wallis berücksichtigt. Unter der Leitung von Domenico Savoye (Vize-Präsident SwissBoxing) hat der Boxing Club Martigny hervorragend gearbeitet und den für ein bedeutendes Meeting notwendigen Rahmen bereitgestellt.

Das SwissBoxingTeam gewinnt zusammen mit Frankreich den Nationen-Cup 2017. v.l.n.r.: Christina Nigg, Matthias Luchsinger, Egzon Maliquaj, Angelo Gentile, Andri Beiner, Eliana Pileggi, Michi Sommer mit Assistentin Laura

Vier Nationen haben sich im Nationen-Cup gemessen: Frankreich, Deutschland, die Slowakei und die Schweiz. Jedes Land hat 4 Athletinnen und Athleten gemeldet.  Die Boxerinnen und Boxer haben im Cup-System (der Sieger kommt weiter) um die begehrten Medaillen gekämpft. Erfreulicherweise konnte die Schweiz im Kampf um die Medaillen mithalten. Die gemeldeten ausländischen Teilnehmer gehören zur europäischen Elite. Es war deshalb für das sich neu formierende Swiss-Boxing-Team nicht ganz einfach, sich durchzusetzen. Sportmanager Matthias Luchsinger hat nach dem Wechsel erstklassiger Stützen des Teams ins Profilager (und diversen Ausfällen) mit dem kompletten Neuaufbau begonnen. Die Schweizer haben überzeugt. Die entsprechende Schlagzeile ist klar:

Goldmedaille im Turniersieg für Andri Beiner (BTO Thun), Goldmedaille für den besten Boxer des Turniers: Andri Beiner (BTO Thun), Goldmedaille für Angelo Gentile (NAB Frankendorf) und Bronzemedaille für Egzon Maliqaj (BS Gebenstorf). Ebenfalls siegreich war am Sonntagmorgen Eliana Pileggi. Sie bezwang die Italienerin Mery di Bari einstimmig nach Punkten. Da die für den Kampf um die Bronzemedaille vorgesehene Slowakin nicht antreten konnte, fand der Sieg von Eliana keine Berücksichtigung bei der Ermittlung der siegreichen Turniermannschaft.

Kampf auf hohem technischem Niveau. Andri Beiner (r.) besiegt Noah Fischer einstimmig nach Punkten

Wirklich beeindruckend war die Leistung von Andri Beiner (M-Y 64 kg). Er schaltete zunächst den Slowaken Manuel Somorjai aus und traf im Final auf den hoch kotierten Deutschen Noah Fischer (Meister und Goldmedaillensieger im internationalen Black-Forest-Cup, Deutschland, über 100 Kämpfe. Bei der DM U17 bester Techniker).  Beiner, von Christina Nigg hervorragend aufgebaut, zog alle Register seines Könnens: technisch perfekt und mit mentaler Stärke, dank der er gegen den erstklassigen Finalgegner nie aus dem Konzept zu bringen war. Das Verdikt zur Goldmedaille war klar: Beiner siegte mit 5:0 Richterstimmen (internationales Punktgericht der jeweiligen Länder). Dass es aber in diesem doch hochklassigen Meeting sogar zur Goldmedaille für den besten Boxer reichte, war ein ganz bemerkenswerter Erfolg. Das Publikum war begeistert.

Neben Andri Beiner dürfen die Leistungen der anderen siegreichen Schweizer nicht unerwähnt bleiben.

Wusste gegen die Italienerin Mery di Bari zu überzeugen: Eliana Pileggi (r.)

Eliana Pileggi (F-Y 51 KG) gehört zu den grossen Talenten der Schweiz. Dank der sehr guten Ausbildung und Betreuung durch Michi Sommer ist sie zu einer Boxerin von internationalem Format herangereift.

Nicht einfach hatte es Schweizermeister Egzon Maliqaj (M-E 69 kg). Er traf in seinem ersten Kampf auf den späteren Goldmedaillengewinner Sony Abid aus Frankreich. Nach dem Meeting war klar: Maliqaj musste gegen einen erstklassigen Franzosen antreten, der mit Punch, Härte und Technik überzeugen konnte. Wer Maliqaj kennt, weiss, dass er immer den Sieg sucht. Das Urteil von 5:0 Richterstimmen zu Gunsten  von Abid lässt vermuten, dass er in diesem Spitzenkampf vielleicht zu viel riskierte. Dafür machte er aber im Kampf um die Bronzemedaille alles klar: mit einer absolut überzeugenden Leistung liess er seinem Gegner aus der Slowakei keine Chance. Er besiegte Peter Polnik mit 5:0 Richterstimmen.

Sicherte sich mit seinem Sieg gegen den Slowaken Peter Polnik die Bronzemedaille: Egzon Maliquaj

Eine sehr schöne Leistung lieferte auch Angelo Gentile (M-E 91 kg) ab. Nachdem er im ersten Kampf den Deutschen Lucian Kühne mit 3:2 Richterstimmen nur knapp schlagen konnte, zog er dafür im Kampf um die Goldmedaille alle Register seines Könnens. Im Kampf der schweren Männer besteht immer das Risiko eines Lucky-Punch. Dies wusste Gentile mit technisch und taktisch sauberem Boxen zu verhindern. Er besiegte Lubomir Novak, Slovakei, mit 0:4 Richterstimmen und holte sich verdient die Goldmedaille.

Nach äusserst knappem Sieg am Vortag gewann Angelo Gentile (l.) den Kampf um die Goldmedaille gegen den Slowaken Lubomir Luvak mit 4 zu 0 Richterstimmen nach Punkten

In den vom Boxing Club Martigny offerierten Rahmenkämpfen überzeugten Cornelia Schmidt, Edison Zegiri und Tomas Gabriel, alle Boxing Club Martigny. Wie immer boten aber auch Celso Neves (NAB Frenkendorf) und Tiago Pugno (BC Riazzino) mit ihren Siegen erstklassige Unterhaltung.

Kommentar: Jack Schmidli überbrachte in einem perfekt vorgetragenen Französisch die Grüsse des SwissBoxing Präsidenten Andreas Anderegg (beruflich abwesend) und des Verbandes. Wie immer führte Bertrand Duboux als Speaker perfekt durch die Veranstaltung. Leider entsprach der Publikumsaufmarsch nicht ganz den Erwartungen. Wenn sich der Nationen-Cup medial etabliert hat, wird dies sicher besser werden.

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