Boxclub Zürich makellos

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15.03.2015 17:45 Uhr

Bericht von Gregor Stadelmann (Text) und Ukë Smajli (Fotos)

15.03.2015 - Auf den ersten Blick war das Resultat klar: Der Boxclub Zürich verstärkt gewann den Staffelkampf gegen Weissenburg aus Deutschland mit 15 zu 1 Punkten und liess mit einer beeindruckenden Gesamtleistung die Bayern chancenlos erscheinen. Bei näherer Betrachtung hätte der eine oder andere Kampf anders ausfallen können. Ein Highlight war der Ringspeaker Jack Schmidli, welcher den Anlass eventmässig moderierte.

Vorprogramm

Leichtgewicht Trif Horia vs. Ahmed Altintas

Horia gehört zu den erfolgversprechendsten Nachwuchstalenten. Gegen Ahmed Altintas zeigte er in der ersten Runde eine gute Leistung. Zwar boxten beide Boxer verhalten, jedoch konnte man von beiden gute Ansätze erkennen. In der zweiten Runde wurde der Match durch TKO-I zugunsten von Horia entschieden, als sich Ahmed Altintas an der Schulter verletzte. Es ist zu hoffen, dass ein Rückkampf angesetzt wird.

Staffelkampf

Schwergewicht Collins „The African Lion“ Ojal vs. Berger Kevin

Collins  „The African Lion“ Ojal hat Dampf in den Fäusten. Schon in der ersten Runde setzte er mehrere harte Treffer. Das Ende kam für den Boxer aus Bayern als er in der zweiten Runde in die rechte Schlaghand des Zürchers hineinlief. Sieger durch K.O. Ojal Collins.

Ein Kampf auf Biegen und Brechen, der - glücklich für Angel "Floyd" Roque (r.); er kassierte zwei Verwarnungen -  unentschieden ausging

Mittelgewicht Angel „Floyd“ Roque vs. Marten Arsumanjan

Arsumanjan zeigte ab der ersten Runde, dass er boxen kann. Die exzellenten Reflexe boten eine schwierige Aufgabenstellung für den Zürcher. Zudem passten beide Boxer nicht zueinander. Beide Boxer wollten vorwärts gehen. Als Resultat wurden immer wieder Innenhände geschlagen und geklammert. Das Ergebnis waren zwei Verwarnungen gegen Roque. Am Schluss wurde ein Unentschieden ausgerufen. Die Bayern schauten sich die Punktwertung aber anschliessend genauer an und eine nachträgliche Korrektur wäre möglich.

Im Kampf, den Urim Smajli (r.) einstimmig gewann, gingen zwei harte Puncher zu Werke

Schwergewicht Seid Dzemaili vs. Mike Lehnis

Die Entwicklung von Dzemaili ist erfreulich. Gegen Lehnis zeigte er starke Leistung und schien physisch stabiler als in den letzten Jahren. Immer wieder stellte er den Boxer aus Bayern und brachte harte Treffer ins Ziel. Zwar musste er hin und wieder Konter einstecken,  jedoch schienen ihn die Treffer kalt zu lassen. Am Schluss wurde Dzemaili als klarer Sieger nach Punkten ausgerufen.

Halbschwergewicht Davide Faraci vs. Sascha Arsumanjan

Nach sieben Kämpfen ohne Sieg für sein Team schien der Bayer kein Vertrauen mehr ins Punktegericht zu haben. Er boxte von der ersten Runde an auf den vorzeitigen Sieg. Das Resultat war ein unsauberer Kampf mit zahlreichen Schlägen auf den Hinterkopf. Es wurde geklammert, abgedreht und gestossen. Eine Szene in der zweiten Runde symbolisiert den Kampf. Faraci stürzte in der Ecke und der Deutsche schlug mit voller Absicht nach. Am Anfang der dritten Runde nahm sich Ringrichter Thomas Marthaler beide Boxer zur Brust. Danach konnte sich Faraci besser auf den Deutschen einstellen und ihn mehrmals mit guten Schlägen abfangen. Am Schluss gewann Faraci nach Punkten.

Trotz der guten Leistung bleibt ein bitterer Nachgeschmack. Boxen ist eine harte Sportart. Gerade deswegen ist Fairness und Disziplin ein zentrales Element in unserem Sport. Einen Gegner nach drei harten Runden zu beschimpfen, zeugt von einer schlechten Erziehung, welcher spätestens im Boxkeller nachgeholt werden muss. In der anschliessenden Ehrung dem Gegner nicht den angemessenen Respekt zu zollen, ist ein weiterer Punkt. Ein konstant überforderter Ringrichter rundete das Bild ab.

Allen Präsidenten eines Boxvereins sei daher geraten, dass sie Boxtrainer engagieren, die auch menschlich zumindest einen Minimalstandard erfüllen. Allen Boxern mit der Ambition Rio 2016  sei empfohlen, dass man gegen sogenannte durchschnittliche Gegner überzeugender gewinnt.

In weiteren Kämpfen waren Leo Schwarzwald, Barbara Wilhelmi, Nadia Barriga und Urim Smajli erfolgreich.

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