Benjamin Jagel ist in seine alte Heimat zurückgekehrt

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05.04.2020 15:04 Uhr
Daniel Volkmann (Jack Schmidli)

Allen in der Verbandsarbeit involvierten Personen ist Benjami Jagel sowohl als versierter und talentierter Ring- und Punkt-Richter als auch als feiner Mensch in bester Erinnerung. Der 30-jährige Deutsche ist nun in seine alte Heimat zurückgekehrt. Die lokale Presse hat darüber berichtet.

SwissBoxing wünscht Beni nur das Beste, beruflichen Erfolg und gute Gesundheit.


Jack Schmidli, Web-Publisher SwissBoxing

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Dieser Mühlhäuser erklärt, warum er nach elf Jahren zurückkehrt

Daniel Volkmann, Thüringer Allgemeine 

Mühlhausen  „Gehalt und Karriere sind nicht alles.“ Warum der 30-jährige Mühlhäuser Benjamin Jagel wieder in Thüringen arbeitet und für die Rückkehr in den Freistaat wirbt.

Seit Anfang August 2019 arbeitet Benjamin Jagel als Controller bei den Mühlhäuser Stadtwerken. Vor elf Jahren verließ Benjamin Jagel aus Mühlhausen den Landkreis. Von diesem Zeitpunkt an, arbeitete der heute 30-Jährige in der Finanzbranche, machte bei verschiedenen Schweizer Unternehmen Station. Nun ist er zurück und steht exemplarisch für jenes Klientel, das die Messe „Beruf. Bildung. Karriere“ am 28. September ansprechen will.

Das Heimatgefühl habe den Mühlhäuser vor etwas über einem halben Jahr bewogen, seine Zelte in der Schweiz abzubrechen. In der alten Heimat wagt Jagel einen Neustart, wohl wissend, dass das, was er hier verdient, mit Schweizer Verhältnissen nicht mithalten wird.

Nach seiner Lehre als Bankkaufmann bei der Sparkasse Unstrut-Hainich sah sich Benjamin Jagel auf den großen Finanzplätzen zu Hause, er habe sich beruflich in Frankfurt, als eine der Metropolen in der Branche gesehen. Weiter seien Hamburg, München, Berlin und Zürich in der engeren Wahl gewesen.

Raus aus der Kleinstadt in die weite Welt

Es sei ihm schnell klar geworden das er aus der Kleinstadt ausbrechen wolle, raus in die Welt. „Ich habe Zürich in Betracht gezogen, weil wir familiären Bezug dort hin haben“, erklärt der 30-Jährige.

Nach erfolgreichem Abschluss machte sich Jagel ans Schreiben der Bewerbungen. Als ausgelernter Bankkaufmann arbeitete Benjamin Jagel danach noch gut drei Monate in der Privatkundenbetreuung der Sparkasse. Gut acht Wochen habe es gedauert, ehe sich ein Züricher Unternehmen gemeldet hat und ihm bei einem Vorstellungsgespräch ein Angebot unterbreitete. Im Oktober 2008 ging es in die Schweiz. In der Buchhaltung einer kleinen Vermögensberatung fand Jagel seinen Platz. „Das Unternehmen war sehr speziell ausgerichtet, wir haben eine Nische bedient. Auf Dauer konnte ich mir das nicht vorstellen, ich habe mich im Controlling gesehen“, sagt er. Kurz darauf wechselte er zu einem Anbieter für internationalen Zahlungsverkehr. Diese Arbeit sei dem Wunscharbeitsplatz schon sehr nahe gekommen.

Berge vor der Tür, malerische Landschaft

Aber Buchhaltung, Monatsberichte sowie Jahresabschlüsse, das könne es nicht gewesen sein, meint Benjamin Jagel. Seine letzte Schweizer Station sei ein Kreditkartenanbieter gewesen, hier habe er gut vier Jahre als Businesscontroller gearbeitet.

Alles, was Jagel vor elf Jahren gereizt hat, die Berge vor der Haustür, die malerische Landschaft gepaart mit dem Großstadtklima und der gute Job, seien normal geworden, nichts Besonderes mehr. Einige seiner Schweizer Freunde, darunter auch deutsche, hätten dem Land den Rücken gekehrt, sie seien zurück in ihre Heimat gezogen. Auch dies sei ein Auslöser für den Entschluss gewesen, zurück nach Mühlhausen zu kommen.

Wochenweises Pendeln keine Option mehr

Für ihn war klar: Wenn er zurückkehrt, dann sollte die Arbeit auch in der Nähe sein, wochenweises Pendeln sei keine Option für den 30-Jährigen. Ohne eine neue Arbeitsstelle in Aussicht zu haben, kündigte der Bankkaufmann und zog zurück nach Mühlhausen. Seine Eltern und Großeltern sowie seine Freunde seien glücklich über diesen Schritt gewesen. Es sei ein Wunschgedanke, zu glauben, dass alles so ist wie vor der Zeit, als er gegangen ist. Jeder seiner damaligen Kontakte habe inzwischen andere Prioritäten. Man knüpfe nicht da an, wo man vor Jahren aufgehört hat.

Auf der Achse von Göttingen bis Erfurt suchte Jagel im Frühjahr nach seinem Traumberuf. Im Internet ist er auf die Stelle der Mühlhäuser Stadtwerke aufmerksam geworden. „Bei dem, was gesucht wurde, kann ich meine Erfahrungen gut einfließen lassen, hier hat alles gepasst“ sagt Jagel.

Auch die Stadtwerke gehören zu den Ausstellern auf der Heimkehrer-Messe. In allen Bereichen gebe es in den nächsten Jahren freie Stellen, sagte Francine Hund aus der Marketingabteilung der Stadtwerke.

 

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