Ausscheidungskämpfe zu den Schweizermeisterschaften. Der Bericht.

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13.11.2021 22:00 Uhr
Jack Schmidli

Fotos: Moritz Hager hager@moritzhager.ch

Heute Samstag wurden in der Eigerturnhalle in Thun nach einem pandemiebedingten einjährigen Unterbruch die Ausscheidungskämpfe zur Schweizermeisterschaft 2021 ausgetragen. 51 Boxer und 13 Boxerinnen schrieben sich für die Ausmarchung um den begehrten Titel eines Schweizermeisters ein. Die 16 Kämpfe in Thun standen auf einem erstaunlich guten Niveau. Am nächsten Samstag werden in Genf 36 Boxerinnen und Boxer um den Einzug ins Finale fighten.

Mit einer präsidialen Ansprache eröffnete Andreas Anderegg die Veranstaltung. «Dem Sieger die Anerkennung und dem Verlierer der Respekt», führte er aus, ehe die ersten drei Kampfpaarungen im Leichtgewicht über die Bühne gingen. Seifeddine Letaief (BC Winterthur), Eris Abazi (BC Glattbrugg) – er machte mit seinem Gegner kurzen Prozess und siegte bereits in der 1. Runde -, sowie Lars Meuser stehen am Samstag im Halbfinale. Positiv entwickelt hat sich Anna Jenni vom Box-Team Basel. Nach bisher drei Niederlagen gegen ihre Erzrivalin Mihaela Lakic (BR Baden) konnte sie das vierte Aufeinandertreffen heute mit dem Skore von 5 zu 0 siegreich gestalten. Anna hat sich unter der Führung von Nationaltrainer Federico Beresini erstaunlich gut entwickelt. Im Halbweltergewicht bis 63,5 Kilogramm werden Christopher Mouafo (BC Biel-Bienne) und Gabriel Tomas (BC Martigny) in Genf gegen Marco da Silva (BC Ascona) bzw. Bruno Bernasconi (BC Locarno) um den Einzug ins Finale kämpfen.

Während Abdullah Boojnah (Fight Right Biel/Bienne) im Weltergewicht einen ungefährdeten Sieg gegen Simo Anselmi (BC Riazzino) einfuhr, gewann der Glattbrugger Alex Sträuli seinen Kampf im Halbmittelgewicht gegen den Fribourgois Muhammed Ali Ulucinar in der 3. Runde durch RSC. Brachial ging es im Halbmittelgewichts-Kampf zwischen Jonathan Brunschweiler (Chilas BC) und Idris Al Barwani (Boxgène Academy) zu und her. Beide Boxer schenkten sich nichts, wobei Brunschweiler die Punktrichter/innen mehr zu überzeugen vermochte. Er kämpft am nächsten Samstag gegen Alex Sträuli um den Finaleinzug. Mehr Mühe als erwartet bekundete der arrivierte Ilyas Ivgen (BR Baden) gegen den Newcomer Joys Garcia (BC Villars-sur-Glâne). Er besiegte den Fribourgois aber diskussionslos mit dem Skore von 5 zu 0 nach Punkten. Der Gegner von Ilyas am nächsten Samstag heisst Flavio Meta (CL Champ Box Yverdon). Flavio besiegte den Genevois Elios Giannattasio diskussionslos nach Punkten.

Ein Altbekannter will es nochmals wissen. Mit 40 Lebensjahren erreicht der Mittelgewichtler Herry Saliku-Biembe (NAB Frenkendorf) in diesem Jahr die Altershöchstgrenze und darf ab dem nächsten Jahr keine Ernstkämpfe mehr bestreiten. Mit Max Schwendimann (BC Basel) fand er einen kompetitiven und mutigen Gegner, gegen den er schliesslich einstimmig nach Punkten gewann. Ebenfalls im Mittelgewicht standen sich Jan-Marco Mettler (BR Zürichsee-Horgen) und Solomon Hagos (Boxing-Kings) gegenüber. Wie ein Berserker stürzte sich Mettler, mehr Kraftboxer als Techniker, auf den Berner und siegte mit dem Skore von 4 zu 1 nach Punkten. Ebenfalls siegreich war Antoine Fèvre (BC Genevois) gegen Yago Ferron Diz (BC Riazzio). Am Samstag stehen im Mittelgewicht Marc Salvisberg (BC Bern) vs. Herry Saliku-Biembe und Jan-Marco Mettler vs. Antoine Fèvre im Halbfinale.

Ein Duell zwischen Goliath und David bahnte sich im Cruisergewicht an. Ukë «The Wolf» Smajli (NAB Frenkendorf), 6-facher Schweizermeister mit 135 Kämpfen, stand Dustin Jäger (JS-Boxing Chur, 9 Kämpfe) gegenüber. Der Bündner wehrte sich zu Beginn des Kampfes leidlich gegen den zunächst abwartenden Kosovo-Schweizer und landete einige sehenswerte Treffer. Ab dem 2. Durchgang erhöhte Smajli die Workrate und Jäger’s Ecke warf zum Zeichen der Aufgabe das Handtuch. Der Ostschweizer erhält am nächsten Samstag gegen Mark Tinaj (BC Bern, Freilos) nochmals die Chance um den Finaleinzug. Im letzten Kampf des Tages standen sich im Super-Schwergewicht der junge Fabio Buffolino (Boxing-Kings) und er Veteran Nawshirwan Barzinje (BC Zürich) im Seilgeviert gegenüber. Wie Herry Saliku-Biembe darf der Züricher wegen der Altersbegrenzung nur noch in diesem Jahr boxen. Der 3-fache Schweizermeister musste aber die Überlegenheit des Berners anerkennen und verlor diskussionslos mit dem Skore von 5 zu 0.

Die heutige Veranstaltung in der ausverkauften Eigerturnhalle war ein voller Erfolg.  Die Chefin Leistungssport von SwissBoxing sowie Cheftrainerin des BTO Thun-Oberland und heutige Ringsprecherin Christina Nigg durfte auf eine Vielzahl von Freiwilligen zählen, die den erfolgreichen Anlass erst möglich machten. Auch SwissBoxing-Präsident Andreas Anderegg war zufrieden: «Ich durfte heute eine stimmungsvolle Veranstaltung  mit Kämpfen auf gutem Niveau erleben».   

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