Newsletter zu den Nachwuchsmeisterschaften von Christina und Federico

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27.09.2022 09:50 Uhr
Christina Nigg / JS

Liebe Vereine, Trainerinnen und Trainer, Boxerinnen und Boxer 

Ich durfte zwei Tage als „Gast“ am Ring anlässlich der diesjährigen Nachwuchsmeisterschaften sein und damit ganz nah am Geschehen. Nicht nur die jungen Boxerinnen und Boxer konnte ich beobachten und mit Notizen bezüglich Athletik, sowie der Entwicklungsstand der technisch-taktischen Fähigkeiten beurteilen. Diese Position gab mir auch die Möglichkeit die Anweisungen der Ecke mitzuhören und zu beobachten, ob diese auch beim NW-Boxer umgesetzt werden, respektive überhaupt gehört wird. Auch die Art und Weise der Anweisungen, des Coachings allgemein, konnte ich beobachten. 

Es war die ganze Bandbreite des „Boxens“ vertreten, durchwegs jedoch eine solide Grundausbildung ersichtlich, ausgenommen nur wenige. Jedoch die Aufregung und Nervosität, die Unerfahrenheit, der selbst auferlegte Druck führt oft dazu, dass junge Boxer die Linie verlieren. Was aber durchwegs verständlich ist und nicht verurteilt werden sollte. Sie brauchen Zeit, die jungen Boxerinnen und Boxer. Wer in der Trainerausbildung aufmerksam war ist sich bewusst, dass eine Bewegung ca 5000x geübt werden muss (motorisches Lernen), bis sie einigermassen sitzt. 

Die Kaderboxer SBT die von uns „unter Leistungsdruck“ gesetzt wurden haben sich souverän durchgesetzt. Marwan Maslard Y60kg, der noch ein weiteres Jahr in der Jugendkategorie bleibt, hat sich gegen seinen SBT Teamkollegen Moreno Jüni in Szene gesetzt. Félix Meier Y67kg, demonstrierte seine enorme Entwicklung im letzten Jahr und setzte sich im Final gegen Gabriel Huber durch. Auch Marhu Kamanga Y71kg, der in diesem Jahr enorm Entwicklungsfortschritte erzielte, konnte sich absetzen. Von diesen drei Boxern haben wir den deutlichen Niveauunterschied erwartet.

Erfreulich war der Auftritt von Laurin Amiet Y63.5, der schon anlässlich der letzten JSM in Glattbrugg positiv in den Fokus rückte. Nun boxte er sich erfolgreich ins Finale, das er gegen Maxime Volkov souverän gewann.

Hervorgehoben hat sich einmal mehr (wie bereits anlässlich der CR) der junge Bieler Marouane Escala J57kg (BC Biel-Bienne), sowie Omar Ozan J63kg, der von Fabian Hartmann umsichtig betreut wird. Die Mädchen standen im direkten Final, was uns natürlich sehr freut. Ihnen fehlt jedoch die Kampferfahrung. Wir hoffen, dass sie mutig weiter ihren Weg gehen werden. 

Die Leistung der „Verlierer“ darf deshalb nicht geschmälert werden, keinesfalls! Erfreulich erfrischend und intensiv war ihr Widerstand gegen die Favoriten. Moreno Jüni kämpfte aufsässig und baute enorm Druck auf. Mit Freude begrüssten wir auch die Rückkehr in den Ring von Maxime Volkov, der seit einiger Zeit in Morges trainiert. Zu lange war er im Wettkampfgeschehen nicht dabei, es fehlt ihm noch an Rhythmus und vor allem das Distanzgefühl. Dieser Junge braucht viel Kämpfe und Geduld um sein Potential umsetzen zu können. Viktor Jevtovic J57kg, zeigte hervorragenden Kampfeswillen während den zwei Tagen und wir sehen gespannt auf seine Entwicklung. Die beiden Huberzwillinge haben ihren Aufwärtstrend ebenfalls unter Beweis gestellt; Leonardo Huber, dem einfach die ausgefallenen Monate fehlen (Verletzung) und Gabriel Huber, der sein Talent mit einem starken Kampf gegen Félix Meier unterstrich. Elian Demiraj Y63.5kg, der gegen Laurin Amiet knapp ausschied, darf nicht enttäuscht sein, er hat sein Können einmal mehr bewiesen. Ebenso der kämpferische Timm Kellenberger J63kg, der sich innerhalb des Turniers gesteigert hat. Auch darf die vollbrachte Leistung von Gent Makaj Y71 nicht geschmälert werden, der bereits viermal gegen Marhu Kamanga angetreten ist. 

Wir beurteilen die jungen Boxerinnen und Boxer nicht nur nach Meistertitel, sondern nach ihrem Potential. Das heisst, können sie sich innerhalb der Kampfzeit variabel zeigen, steigern sie sich in ihrer Entwicklung. Um dies beurteilen zu können, versuchen wir so oft wie möglich selbst nah am Ring zu sein. Wir erhalten auch immer wieder Rückmeldungen von unseren RLZ-Verantwortlichen, oder Videos. 

Ein Instrument zur Selektion ist die jährliche PISTE, wir fordern alle Trainer dazu auf, sich die Daten zu merken. Wir ermutigen die Trainer auch dazu, ihre Schützlinge auf die Tests vorzubereiten (=diese sind öffentlich siehe: https://www.swissboxing.ch/de/piste-swissboxing ). Wir möchten, dass alle Nachwuchsboxerinnen und -boxer an diesem Tag ihr bestmögliches Resultat abrufen können! Das PISTE-Resultat soll eine „Belohnung“ darstellen und nicht eine „Prüfung“.

 

Ein „dreifaches Ring“ frei für den Nachwuchs!
 

Christina und Federico

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