Neue Ideen für die Sportvereine

«Zurück

13.05.2023 15:41 Uhr
Andreas Anderegg / JS

Am zweitägigen Swiss Olympic Forum 2023 in Lausanne tauschten sich rund 350 Vertreterinnen und Vertreter von 72 Sportverbänden und 10 weiteren Organisationen über die Herausforderungen im Vereinswesen aus. Bei der abschliessenden Verbandsleitungskonferenz wurde die Jahresrechnung 2022 des Dachverbands Swiss Olympic genehmigt.

Der Sportverein ist ein Erfolgsmodell – zusammen bilden die 18'300 Sportvereine des Landes die Basis eines starken Schweizer Sports. Das 5. Swiss Olympic Forum, das am Donnerstag und Freitag in Lausanne stattfand, widmete sich schwerpunktmässig der Zukunft dieser Vereine. Unter dem Motto «Erfolgsmodell Sportverein stärken» tauschten sich rund 350 Teilnehmende aus 72 Mitgliedsverbänden und 10 Partnerorganisationen von Swiss Olympic, dem Dachverband des Schweizer Sports, aus. SwissBoxing war vertreten durch Verbandspräsident Andreas Anderegg und Verbandsratsmitglied und Breitensportpräsident Markus Schefer. Der Anlass bot wiederum ausgezeichnete Gelegenheit für den Austausch mit Swiss Olympic und anderen Verbänden.

Wertvolle Impulse

In Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden sammelten die Teilnehmenden wertvolle Inputs für die Herausforderungen, mit denen viele Vereine konfrontiert sind. Diese Herausforderungen haben sich in den letzten Jahren und mit der Corona-Pandemie akzentuiert, wie auch erste Zahlen der Vereinsstudie 2022 zeigen. Die Ergebnisse der Studie werden im Herbst präsentiert, am Forum gewährten die Studienautorinnen und -autoren nun erste Einblicke. Die Auswertung zeigt, dass die Mitgliederzahlen auf hohem Niveau stabil sind, dass die Besetzung von ehrenamtlichen Funktionen aber zunehmend herausfordernd ist für die Vereine.

Erstmals in der Romandie

Das Swiss Olympic Forum fand in diesem Jahr erstmals in der Romandie statt. «Wir freuen uns besonders, die Schweizer Sportfamilie auch im Zeichen unserer Vielfalt in der Westschweiz zu versammeln», sagte Jürg Stahl, Präsident von Swiss Olympic, zur Eröffnung des Forums im SwissTech Convention Center. Stahl betonte die Relevanz der Vereine als Ort der Bewegung, Begegnung und Bildung, für die sich Swiss Olympic stark einsetzt, gerade mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen – etwa dem veränderten Freizeitverhalten von Jugendlichen und der Tatsache, dass junge Menschen den Vereinssport teilweise frühzeitig verlassen. 

Neue Wege in der Vereinsarbeit

Inspiration aus dem Norden bot der ehemalige Orientierungsläufer Matthias Gilgien, der als Professor an der Norwegischen Hochschule für Sportwissenschaft wirkt. In seinem Vortrag «Der norwegischen Weg» zeigte Gilgien auf, wie der Vereinssport in dem sportlich höchst erfolgreichen Land organisiert ist und welche Rolle dabei etwa die Sportpädagogik spielt. Nach den Inputs konnten sich die Teilnehmenden in diversen Workshops zu Themen wie neuen Wettkampfformen, Good Governance, Kooperationen oder Stärkung des Ehrenamts austauschen. 

Ohne Breite keine Spitze

Letzteres ist Swiss Olympic ein besonderes Anliegen. Der Dachverband des Schweizer Sports hat deshalb kürzlich den neuen Lehrgang «Club Management» lanciert und fördert damit auch zeitgemässe Strukturen, beispielsweise Co-Ämter in der Vereinsleitung, um das Ehrenamt zu attraktivieren. Präsident Jürg Stahl rief dazu auf, mit Mut auch neue Wege zu gehen. Der Schweizer Sport sei weiterhin auf eine gesunde Vereinslandschaft angewiesen ­- «denn ohne Breite keine Spitze», betonte Stahl.  (so/aa)

 ------------------------------

Verbandsleitungskonferenz: Fast 62 Millionen Franken für die Mitglieder

Im Rahmen des Forums hielt Swiss Olympic auch die Verbandsleitungskonferenz ab, an der die Delegierten die Jahresrechnung 2022 von Swiss Olympic genehmigten. Diese weist bei Einnahmen in der Höhe von 100,2 Mio. Franken und Aufwänden von 96,9 Mio. Franken einen Betriebsgewinn von 3,3 Mio. Fragen aus – aufgrund eines negativen Finanzergebnisses und eines ausserordentlichen Ergebnisses beträgt das Jahresergebnis indes minus 2,5 Mio. Franken. Gemäss Betriebsergebnis überwies der Dachverband des Schweizer Sports 2022 im Rahmen der jährlichen Verbandsförderung 61,95 Mio. Franken an die Sportverbände und Partnerorganisationen. Somit erhielten die Mitglieder 2022 rund 2 Millionen Franken mehr als im Jahr 2021. Ein Blick zurück zeigt, dass es Swiss Olympic in den vergangenen Jahren gelungen ist, die Beiträge an die Verbände kontinuierlich zu erhöhen – von 18 Millionen Franken im Jahr 2010 auf die erwähnten knapp 62 Millionen im letzten Jahr. Neben den Beiträgen an die Mitglieder unterstützte Swiss Olympic unter anderem die Sporthilfe und die Stiftung Swiss Sport Integrity mit 5,3 beziehungsweise 2,5 Mio. Franken. (so)

Sponsoren

Partner