U22 SwissBoxing Team erkämpft sich ein Unentschieden gegen Frankreich

Das Team LSM Boxing Payerne unter der Leitung von David Carpini organisierte die Veranstaltung für den Rückkampf der jungen Schweizer Boxer gegen Frankreich. Nationaltrainer Federico Beresini und der umtriebige Koordinator Matchmaking François Furtade, schafften es trotz den bekannten Schwierigkeiten eine motivierte Mannschaft zusammenzustellen. Bereichert wurde die U22-Staffel mit zwei Frauenkämpfen. 

Der Boxabend, welcher bereits für einen animierten Auftakt sorgte, wurde mit zwei Vorkämpfen mit Boxern der Romandie lanciert. 

Yanis Medina SUI vs Badri Antar FRA 

Wir erinnern uns an den Finalkampf JSM 2020 Medina vs Peisker? Die favorisierte Medina unterlag dem aus dem «Nichts» kommenden Bieler Peisker mit 5:0 und danach wurde es still um den jungen Yanis. 

Aber was für ein Comeback und eine Augenweide für Boxkenner. Der Rechtsausleger Medina versuchte in der ersten Runde Badri auf der langen Distanz zu halten, denn dieser boxte sehr gut und kraftvoll. In den Folgerunden schaltete Medina jedoch sein ganzes Können ein; Angriffe, Kontrolle mit der Führhand, Gegenangriffe und zweite Welle gepaart mit schnellen Reflexen. Ein exzellenter Auftritt und ein klarer Punktesieg (3:0) für das Swiss Boxing Team. 

Marhu Kamanga SUI vs Hassana El Qadmi FRA 

Gespannt waren wir, ob sich Marhu Kamanga weiter entwickelt hat. Der junge Schweizer Rechtsausleger startete zu zögerlich in den Kampf zudem wurde er vom Ringrichter zurecht ermahnt (Kopf zu tief). Nach zwei Runden stand es unentschieden, so musste die Letzte entscheiden. Mit einem eher geschenkten 2:1 Sieg in einem glanzlosen Kampf darf sich Kamanga glücklich schätzen. 

Manuel Matondo SUI vs Jason Limery FRA 

Von Beginn weg startete Manuel Matondo mutig im Vorwärtsgang gegen den technisch überlegenen Boxer aus Frankreich, der ihn auspunkten konnte. Die zweite Runde gestaltete Matondo vom BC Glattbrugg etwas überlegter und steigerte sich sogar noch in der letzten Runde vor allem im Defensivkonzept, was ihm auch auf den Punktezetteln zu Gute kam. Diese gewann er nämlich, verlor jedoch den Kampf einstimmig nach Punkten 3:0. 

Frauenkampf Chris Soares SUI vs Cyndelle Bachelet FRA 

Wie soeben gesehen, startete auch Chris Soares im Vorwärtsgang und Angriffsmodus, gegen die schöne Kombinationen schlagende Französin, die ab der zweiten Runde das Geschehen mit der besseren Technik dominierte. Soares setzte zwar immer wieder schöne 1-2- Serien. Schlussendlich jedoch obsiegte Bachelet mit 2:1 Richterstimmen. 

Sandro Tenorio SUI vs Ismael Khelifa FRA 

Sandro Tenorio startete variabel in den Kampf, wechselte andauernd die Auslage und erwischte Khelifa immer wieder mit Überraschungsangriffen, denn zu dieser Zeit war Tenorio noch ein Tick scheller als sein Widersacher. Doch gut gecoacht, stellte sich der Franzose bereits in der zweiten Runde auf Tenorio ein, dieser baute ab und so erkämpfte sich die Gasttecke Frankreich einen 2:1 Sieg. 

Mojtaba Sharifi SUI vs Hugo Grau FRA 

Kurzfristig aufgeboten und eingesprungen ist der junge Glattbrugger Mojtaba Sharifi für den ausgefallenen Jimmy Beckert. Schon für diese Bereitschaft erhält er Respekt. Zudem musste er gegen den stärksten Franzosen der Staffel antreten: den amtierenden französischen Meister!

Hugo Grau demonstrierte von Beginn weg, wer der Chef im Ring sein wird, Sharifi boxt jedoch mutig mit und liess sich nicht einfach so unterkriegen. Ab der zweiten Runde versuchte Sharifi die enorme Reichweite des Franzosen zu überwinden, zu verkürzen, um seinerseits schöne Treffer anzubringen. Sharifi verlor den Kampf schliesslich mit 3:0. Aber: er hatte die schwerste Aufgabe des Abends zu lösen und tat dies mit der Unterstützung seiner Heimtrainer souverän. Für mich die Überraschung des Abends und ein verdientes Bravo! 

Frauenkampf Anna Jenni SUI vs Inès Grante FRA 

Zwei erfahrene und routinierte Boxerinnen treffen aufeinander. Anna Jenni mit viel internationaler Erfahrung, lässt sich so schnell nicht mehr aus dem Konzept bringen. Trotz der variabel boxenden Inès Grante in der ersten Runde, konnte Jenni diese für sich buchen. Ab der zweiten Runde gestaltete sich ein enger Kampf zwischen der technisch variablen Französin und der auf Pressing und Infight setzenden Jenni. Schwierig für die Punkterichter, die diesmal jedoch den 2:1 Sieg für Anna und die Schweizer Ecke stimmen liessen. 

Leonid Berisha SUI vs Abdoulaye Traore FRA 

Der Lokalmatador Leonid Berisha versetzte die Location erwartungsgemäss bereits vor der Kampf los ging in einen Hexenkessel. Gross waren die Erwartungen an ihren Boxer des LMS Payerne.

Der Puncher Berisha versuchte selbstverständlich seine gefährlichen, harten und explosiven Treffer zu setzen mit dem Ziel, den Kampf so früh wie möglich zu beenden. Der agilere Franzose, lies sich jedoch nicht erwischen und antwortete seinerseits mit schönen Kombinationen.

Dieser Kampf entwickelte sich zu einem Spektakel. Das Publikum ging mit jedem Treffer von Berisha mit. In der letzten Runde erhöhten beide sogar noch die Kadenz und der Schlagabtausch liess keine Sekunde nach. Schlussendlich landete Berisha mehr klare Treffer und gewann verdient mit 3:0 Richterstimmen. 

Leonid Berisha und sein Team setzten mit diesem Kampf gleich den Höhepunkt des Abends und einen zufriedenen Abschluss mit einem tollen Leistungsausweis des Swiss Boxing Teams, das im Kampfvergleich ein verdient erkämpftes Unentschieden gegen unser Nachbarland Frankreich erboxte. 

Ein grosser Dank an die unermüdlichen Organisatoren, die im Vorfeld grosse Arbeit leisten mussten. Ein Dank auch an die Offiziellen, die mit bestem Wissen und Gewissen den Kampfabend mitgestaltet haben.

Einen speziellen Dank an alle Schweizer Coaches, die ihre Schützlinge vorbereitet und betreut haben.

Das Wichtigste: ein grosser Dank auch an alle Schweizer Boxerinnen und Boxer, die sich mit grossem Engagement stets ihr Bestes im Ring geben!

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Teamleitung SwissBoxing Team

Christina Nigg, Chefin Leistungssport, Federico Beresini, Nationaltrainer und François Furtade, Koordinator. 

Teamleitung Team France

Stéphane Cottalorda, Nationaltrainer Frauen, Luis Mariano Gonzales, Nationaltrainer Herren und        Humberto Horta Dominguez, Nationaltrainer Herrren.