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Geschätzte Mitglieder der SwissBoxing-Familie, sehr geehrte Damen und Herren
Zurzeit kursieren zahlreiche Verlautbarungen zum aktuellen Stand unserer Bewerbung als Mitglied bei World Boxing. Dazu gehören sowohl einzelne Meinungen aus der Box-Community, zwei Artikel im „BLICK“ / "BLICK" aber auch der gestrige Beitrag unseres Präsidenten auf swissboxing.ch.
Es ist nachvollziehbar, dass diese Situation bei manchen Mitgliedern Unsicherheit hervorruft und Fragen aufwirft.
Als Mitglied des Verbandsrates und Vize-Präsident von SwissBoxing erachte ich es als meine Pflicht, ergänzend zu den erwähnten Informationen transparent und offen gegenüber unserem höchsten Organ, den Delegierten von SwissBoxing, zu informieren und den Sachverhalt zu klären.
Letzte Woche berichtete der „BLICK“ darüber, dass unser Antrag auf Mitgliedschaft bei World Boxing vorerst abgewiesen wurde; dies aufgrund der Personalie von Amir Orfia, unserem Präsidenten.
Dazu folgendes:
World Boxing hat sich dazu verpflichtet, ein striktes Good-Governance Model zu praktizieren und daher entschieden, Landesverbände mit ehemaligen IBA-Kaderleuten in der Führung nicht aufzunehmen bzw einen Wechsel der Führungsspitze von einer Aufnahme bei World Boxing abhängig zu machen. World Boxing ist nach dem Ausschluss der IBA aus dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) hoch sensibilisiert in Fragen der Transparenz, der Good Governance und auch in Fragen der Ethik.
Wir mögen es als stossend erachten, dass uns World Boxing bei der Bestimmung der Führung dreinredet. Andererseits müssen wir akzeptieren, dass die Haltung von World Boxing auf deren Statuten basiert und rechtlich gedeckt ist (WB hat laut den eigenen Stauten das Recht, «statuarische» oder «strukturelle» Veränderungen von seinen potenziellen Mitgliedern bei der Prüfung der Aufnahme zu verlangen).
In aller Konsequenz führt dies zu den folgenden Fragen: Behalten wir unser Präsidium bei und verzichten auf eine Mitgliedschaft in einem internationalen Verband? Oder akzeptieren wir die Einflussnahme von World Boxing und wählen einen neuen Präsidenten? Es ist (leider) nicht beides möglich.
In zwei Monaten starten wir ins neue Jahr. SwissBoxing wird dabei weiterhin bestrebt sein, die Einstufung bei Swiss Olympic zu halten und mittelfristig gar zu verbessern. Dazu gehören auch entsprechende Resultate an internationalen Wettkämpfen. Dank dem am 31. August 2024 beschlossenen sofortigen Austritt aus der IBA werden weiterhin BASPO-Gelder fliessen. Ob die den olympischen Sportarten (gegenüber den nicht olympischen Sportarten) vorenthaltenen höheren Beiträge aber auch in Zukunft ausbezahlt werden, hängt für SwissBoxing von der Mitgliedschaft bei World Boxing ab. Der Vollzug des Beitritts zu World Boxing ist deshalb aus meiner Sicht existentiell.
Ich halte fest:
Eine Mitgliedschaft unter der aktuellen Führung ist seitens World Boxing ausgeschlossen und unser Aufnahme-Antrag wird bis zur Klärung der Führung nicht weiter behandelt!
Es ist mir ein Bedürfnis, sachlich und möglichst frei von (negativen) Emotionen zu kommunizieren und den Herausforderungen zu begegnen. Wie ich an der ao Delegiertenversammlung von Ende August in Glattbrugg bereits gesagt habe, müssen wir die in letzter Zeit entstandenen Gräben überwinden und die Voraussetzungen für eine positivere Zukunft - zu Gunsten unseres geliebten Sports - schaffen, denn nur gemeinsam das Richtige tun sichert unseren Erfolg.
Sportliche Grüsse
Jack Schmidli, Vize-Präsident SwissBoxing