Am bisher heissesten Tag des Jahres fand das Meeting des BC Glattbrugg im fast schon legendären Saal des Restaurants Glatthof mit 19 Kämpfen im olympischen Boxen statt. Trotz der grossen Hitze, die sich mit zunehmender Dauer auch drinnen bemerkbar machte, fand das Meeting einen erfreulichen Publikumsaufmarsch. In den Kategorien U15, U17, U19 und Elite duellierten sich heute ausschliesslich Männer, viele von ihnen Anfänger, das Niveau der Kämpfe war deshalb überschaubar.
Einzelne Kämpfe im Überblick:
Der U17 Boxer Drilon Kryezi überzeugte mit für sein Alter sehr harten Schlägen und setzte sich mit RSC in der 2. Runde durch. Für das erste technische Highlight sorgten Artem Fedorenko (BC Glattbrugg) und Boran Mutlu (BC Basel). Die beiden lieferten sich einen Kampf auf sehr gutem Niveau, wobei der Glattbrugger schlussendlich einen ungefährdeten Punktsieg gegen den heute etwas passiven Basler landete.
Schweizermeister und Lokalmatador Mojtaba Sharifi (BC Glattbrugg) brachte richtig Stimmung in die Halle und die Temperatur stieg um mindestens ein Grad. Nach einer noch etwas verhaltenen ersten Runde nahm er ab Runde zwei das Zepter in die Hand und dominierte seine deutschen Gegner Omar Hicham (SV Böblingen) mit schnellen, präzisen Einzelhänden und Schlagserien schlussendlich klar und deutlich.
Einen technisch sehr sauber geführten Kampf, der dem Publikum zu gefallen wusste, lieferten sich die beiden jungen Boxer Leart Kastrati (BC Glattbrugg) und Yuri Birnstiel (Boxen zur Bildung), bei dem der Berner einen einstimmigen Punktsieg einfahren konnte.
Giulio Francini (BC Zürich) wusste sich gut gegen den mit harten Händen anstürmenden Gegner Temujin Munkh (BC Wil) zu wehren, um seinerseits sehenswerte Serien zu landen. Nachdem der Wiler insgesamt vier Mal (!) der Mundschutz herausgefallen war und deshalb mehrfach verwarnt wurde, war die Sache definitiv klar und der Zürcher konnte den Sieg sicher nach Hause bringen.
Den krachenden Schlusspunkt des Meetings setzte Nicolo Petralia (Boxen zur Bildung), der seinen Gegner Shahrok Nirumand (BC Schaffhausen) mit einem Aufwärtshaken in der ersten Runde KO schlug. Glücklicherweise erholte sich der Schaffhauser schnell.
Die Unsportlichkeit des Tages lieferte Club Lausannois de Boxe Trainer Fuad Ben Saoud, der, nachdem er mit dem Urteil in Kampf seines ersten Boxers nicht einverstanden war, mit seinen Athleten kurzerhand abreiste und so den Kampf seines zweiten Boxers platzen liess. Ein solches Verhalten hat im Sport keinen Platz.
Zum Schluss möchte ich den beiden umtriebigen Glattbruggern Timur Topcu und Rajko Bojanic für ihr grosses Engagement für den Schweizer Boxsport danken. Einmal mehr zeichneten Sie für ein ausgezeichnetes Meeting verantwortlich.