AIBA verkündet in Dubai einen Neubeginn

«Zurück

28.01.2018 14:59 Uhr

Andreas Anderegg, 28.01.2017

Die International Boxing Association AIBA hat in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) ein neues Kapitel aufgeschlagen. Der bisherige Vizepräsident Gafur Rakhimov aus Russland übernimmt das Interims-Präsidium vom Italiener Franco Falcinelli. Zudem werden nun sämtliche Strukturen und Engagements überprüft. Für die Olympischen Spiele in Tokio 2020 wird beim IOC beantragt, Wettbewerbe in allen zehn Herren- sowie fünf Frauen-Kategorien auszutragen.

Andreas Anderegg vertritt SwissBoxing am AIBA-Kongress in Dubai Waldemar Mencel, Andreas Anderegg, Jürgen Kyas und Michael Müller

Es war ein ziemlicher Scherbenhaufen, der den Delegierten von 109 nationalen Verbänden bei einem ausserordentlichen Kongress in Dubai am Wochenende präsentiert wurde. Der unter dem Druck des Exekutivkommitees sowie von etlichen Verbänden im letzten Jahr zurückgetretene Dr. Ching-Kuo Wu hatte in seiner zehnjährigen Präsidentschaft zwar zahlreiche Reformen angestossen, gleichzeitig aber auch seine Kompetenzen kräftig überschritten.

AIBA-Profiboxen ohne Resonanz

Besonders fatal zu Buche schlug das Engagement der AIBA im Bereich des Profiboxens, wo Investitionen in Millionenhöhe versandeten – weil das Profiboxen der AIBA schlicht niemanden interessierte. Damit verbunden verabschiedeten sich etliche Sponsoren und aus dem einst stattlichen Vermögen des Verbandes wurden rote Zahlen. Daneben wurden in Dubai weitere fragwürdige Vorgänge auf präsidialer Stufe aufgezeigt. Interimspräsident Franco Falcinelli (Italien) sprach mit Blick auf das Jahr 2017, als alles ans Tageslicht kam, vom traurigsten Jahr in der gesamten Geschichte der AIBA.

Rakhimov neuer Interimspräsident

Schliesslich mochte sich am Ende auch keiner der Delegierten mehr dafür erwärmen, den ehemaligen Verbandspräsidenten Dr. Wu aus China zum Ehrenpräsidenten für den ordentlichen Kongress im November in Moskau zu nominieren. Dieser Kongress wird vom Russen Gafur Rakhimov eröffnet werden, der als bisheriger AIBA-Vizepräsident zum Nachfolger von Interimspräsident Franco Falcinelli gewählt wurde.

Strukturen werden überprüft

Wie mit Blick auf die sportlichen Aktivitäten der AIBA angekündigt wurde, werden nun sämtliche Strukturen und Engagements analysiert. Dabei ist davon auszugehen, dass “Flops” beendet werden und sich die AIBA primär darauf konzentriert, was sie beherrscht – das olympische Boxen. Auf kommende Entwicklungen darf man gespannt sein.

Zwei neue Mitgliederverbände

Daneben wurden mit der “Palau Boxing Federation” und der “South Sudan Boxing Federation” zwei neue Verbände aufgenommen bei der AIBA, womit der Verband nun 204 Mitgliederverbände zählt.

Boxverbände wollen weiterhin 10 Männer-Kategorien bei Olympia

AA. Bei den Olympischen Spielen soll weiterhin in allen 10 Männerkategorien geboxt werden, darüber hinaus soll die Zahl der Frauenkategorien, wie vom IOC vorgeschlagen, von drei auf fünf erhöht werden. Allerdings sollen bei den Frauen pro Kategiorie neu je 12 statt 16 Teilnehmerinnen an den Start gehen. Längerfristig sollen gar alle zehn Frauenkategorien bei Olympia ausgetragen werden. Dies fordern die in den fünf Kontinentalverbänden der AIBA zusammengeschlossenen nationalen Verbände in einem Schreiben an das IOC, das in Dubai unterzeichnet wurde. Denn das Frauenboxen wird als wichtiger Imageträger für den Boxsport betrachtet und mittlerweile nahezu uneingeschränkt von den nationalen Verbänden unterstützt. Das IOC hatte angekündigt, aus zeitlichen Gründen für Olympia 2020 zwei der zehn Männerkategorien zu streichen und gleichzeitig die Frauenkategorien von drei auf fünf zu erhöhen.

                                                                                                   

Sponsoren

Partner