Frenkendorf mausert sich zum Mekka der Kleinringveranstaltungen

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06.05.2018 14:09 Uhr



Jack Schmidli, 06.05.2018


Nicht weniger als acht von zwölf Kämpfen wurden gestern in den Kategorien Schüler, Kadetten, Junioren und Jugend ausgetragen. Der Cheftrainer des Box-Clubs NAB Frenkendorf und Verbandstrainer von SwissBoxing für den Nachwuchs und die Frauen, Michael „Michi“ Sommer, nimmt die Förderung der Jungboxer ernst. Erfreulich: Boxerinnen und Boxer aus Italien und der ganzen Schweiz gaben sich im Ring des Box-Gym Frenkendorf die Ehre. Alle mit grossem Engagement ausgetragenen Kämpfe verliefen fair und gingen mit einer Ausnahme über die volle Distanz.

Nicht weniger als acht Box-Events gingen in Frenkendorf in den Jahren 2016 und 2017 über die Bühne. Gestern stand die erste Kleinringveranstaltung im Box-Gym des NAB Frenkendorf im 2018 auf dem Programm und zwei weitere Meetings werden im laufenden Jahr folgen. Die Bemühungen tragen seit längerer Zeit Früchte. Die starke Verbundenheit der Bevölkerung von Frenkendorf zum Dorf wirkt sich auch positiv auf den Boxsport aus.

Wegen der zu grossen Gewichtsdifferenz wurde der Kampf zwischen Cynthia Glauser (RF Biel) und Sophia Schmid (BC Sport-Ring Zürich) ohne Wertung ausgetragen. Die Ladies zeigten aber einen sehr unterhaltsamen Kampf und insbesondere Cynthia manifestierte ihr grosses boxerisches Talent.

Im Gym von Noble Art Boxing (NAB) Frenkendorf gibt es kein Glanz und Glamour à la Las Vegas. Im Vordergrund steht die Förderung des Boxsports. Es herrscht eine friedliche Stimmung. Bisweilen wird auch improvisiert, wenn beispielsweise der Clubpräsident Christian „Höfi“ Hofer den Anlass ohne Mikrofon moderiert, weil gerade keine Ersatzbatterien zur Verfügung stehen.

Einige Kämpfe im Telegrammstil

Ronja Dittmann schlägt mit der Rechten so hart wie ein Pferd“, meinte deren Trainer Andreas „Mösi“ Moser in freudiger Erwartung auf den Kampf gegen die Italienerin Emanuela Cavallaro dem Schreibenden gegenüber. Allerdings blieb der Juniorin aus Horgen der Sieg verwehrt. Die physisch robustere Italienerin gewann einstimmig nach Punkten. Auch den Revanchekampf in der Kategorie Kadetten zwischen den beiden Talenten Michele Stadler vom Box-Club Locarno und dem Frenkendorfer Omar Ozan Pereira konnte letzterer knapp aber doch einstimmig für sich entscheiden. Ebenfalls knapp, mit 2 zu 1 Richterstimmen besiegte Uros Obradovic (NAB Frenkendorf) seinen Gegner Petar Vrancic (Arnold BoxFit) im heftig geführten Super-Schwergewichtskampf über drei Runden. „Ein Unentschieden wäre für mich auch in Ordnung gegangen“, sagte Obradsovic’s Trainer Michi Sommer nach dem Kampf. Und weiter: „ Mein Junge ist für einen Boxer einfach zu lieb“.

Grosse Stücke hält Sommer vom Genfer Junior Souhil Khiat (BC Genevois). „Souhil ist ein grosses Talent!“. Und der Romand wusste gegen den Locarnesen Micaele Raineri dann auch zu überzeugen. Auf schnellen Beinen und sehenswerten Kombinationen gewann er im 18. Kampf bereits zum 14. Male. Den ersten Wettkampf ihrer Karriere verlor Laura Stocker vom Box Team Basel vor gut zwei Jahren ausgerechnet gegen ihre Gegnerin von gestern Abend, Tanja Schlienger. Laura wollte die Revanche unbedingt für sich entscheiden und ging gegen die kampferprobte Sissacherin entsprechend zur Sache. Tanja, die mehr durch Kampfgeist als filigrane Technik überzeugt, gewann den Kampf per „Split Decisin“ mit 2 zu 1 Richterstimmen.

Zeigten den besten Kampf des Abends: Ilias Remus aus Italien und Korcan Capar aus Frenkendorf

Im letzten Kampf, dem Main Event, standen sich zwei Boxer der Kategorie Jugend, Korcan Capar (NAB Frenkendorf) und Ilias Remus aus Italien im Seilgeviert gegenüber. Mit 54 Kämpfen ist Remus der wesentlich erfahrenere Boxer. Korcan, mit 29 Kämpfen auch nicht gerade unerfahren, zeigt vor dem Südländer, der ab dem ersten Gongschlag in den Angriff ging,  allerdings keinerlei Respekt. Immer wieder liess er die wilden Schläge seines Gegners ins Leere laufen. Der etwas kleiner gewachsene, bullige Remus hatte aber auch seine gutem Momente und zwang Korcan zu sehenswerten Defensivaktionen.  Der Kampf endete schliesslich mit einem Unentschieden, das dem Kampfverlauf gerecht wurde. Korcan’s Trainer, Michi Sommer, war mit dessen Leistung zufrieden: „Heute ging mein Boxer mit grossem Selbstvertrauen in den Kampf. Wenn er sich so weiter entwickelt, werden wir noch viel Freude an ihm haben.“ Und Korcan ergänzte selbstbewusst: „Ich weiss, dass ich Andri Beiner, gegen den ich am letzten Wochenende an den DT-Meisterschaften verloren habe, schlagen kann“.
 

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