«THE COBRA» siegt vorzeitig

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16.12.2018 15:24 Uhr

Jack Schmidli, 16.12.2018

Tolle Stimmung gestern Abend im ausverkauften Casino Basel. Alle Boxer von «BoxFit Arnold» und der «Kampfsport-Schule Basel» gestalteten ihre Kämpfe vor begeistertem Publikum siegreich. Im Main Event besiegte Arnold «THE COBRA» Gjergjaj den massiv übergewichtigen Mirko Tintor aus Bosnien & Herzegovina durch KO in der vierten Runde. Der ebenfalls «Fan Friendly» Kosovo-Schweizer Faton «El Vulkano» Vukshinaj kam gegen den Tschechen David Bauza zu einem überaus klaren Sieg nach Punkten. Und der Debütant Behar Sadiku liess dem Ungaren Ferenc Tamas Vinceller nicht den Hauch einer Chance und beendete den ungleichen Kampf nach 43 Sekunden der ersten Runde.

Arnold freut sich nach dem KO-Sieg gegen Mirko Tintor mit Marc Hänggi (Chef OK), Beat Ruckli (Trainer), Nuri "The Albanian Tyson" Seferi (alle 3 rechts von Arnold) und seinem Bruder Bekimn (links von Arnold) sowie zwei Assistenten

Blitz-TKO in der ersten Runde

Nach der erfolgreichen Karriere als Kickboxer und K1-Kämpfer stieg der Super-Mittelgewichtler Behar Sadiku gestern Abend erstmals als Profiboxer in den Ring. Sein erst 19-jähriger, leicht schmächtig wirkende Gegner Ferenc Tamas Vincellar strebte nach zwei Niederlagen seinen ersten Sieg im Profibusiness an. Diese Ausgangslage verhiess nichts Gutes. Zu Beginn des Kampfes studierte Sadiku seinen Gegner und liess diesen ein paar Schläge anbringen, die aber allesamt in die Deckung gingen. Nach kurzer Zeit war aber fertig lustig und der Basler übernahm das Kommando – und wie! Nach nur 43 Sekunden und zahlreichen heftigen Boxhieben zum Kopf des Gastboxers nahm Ringrichter Marcel Werder den absolut chancenlosen Ungaren völlig zurecht aus dem Kampf.  Sieger durch TKO in Runde 1: Behar Sadiku.

Eisenschädel trotzt vorzeitiger Niederlage

Der Mittelgewichtler Faton Vukshinaj (9/0/1) hat Grosses vor; er träumt vom Titel eines Profi-Boxweltmeisters. Dabei denkt er offensichtlich an einen weltweit respektierten Titel des WBC, der WBA, IBF oder WBO. Der Weg dorthin wird sich allerdings noch als steinig erweisen. Diese Aussage sagt aber nichts gegen den gestrigen Kampf gegen den Tschechen David Bauza (6/7/3) den er haushoch nach Punkten (71:80; 70;80 und 71:80) schlug, aus. Nur werden auf dem Weg zur absoluten Spitze dem kompakt und kampfstark auftretenden Vukshinaj noch ganz andere Kaliber im Seilgeviert gegenüberstehen.

Kleiner Wehrmutstreffen: Bauza (l.) liess sich trotz klarer Unterlegenheit nicht auszählen.

Nach dem ersten Durchgang hätte wohl kein Zuschauer auf einen Punktesieg Vukshinaj’s gewettet, denn Bonza nahm sich nach einem präzis geschlagenen Körperhaken kurz nach Kampfbeginn eine Verschnaufpause. Doch Bonza erwies sich als veritabler Eisenschädel. Während den meisten Runden trieb Vukshinaj seinen Gegner vor sich hin und kam immer wieder mit harten und präzisen Treffern zu Kopf und Körper durch. Zwar gelangen auch Bonza einige Kontertreffer. Doch diese waren nicht hart genug, um den Lokalmatadoren zu beeindrucken. In den verbleibenden drei Runden suchte Vukshinaj vehement den vorzeitigen Kampfabbruch. Doch der Tscheche absorbierte auch die härtesten Treffer zum Kopf und quittierte diese gar mit einem Lächeln. «Diese Treffen waren nicht mehr gesund», sagte ein Zuschauer nach dem Kampf dem Berichterstatter. Diese Aussage ist richtig. Da der Tscheche die Angriffe von Vukshinaj aber immer wieder beantwortete, sah der Ringrichter Beat Hausammann keine Veranlassung, den Kampf vorzeitig abzubrechen.  

136-Kilo-Brocken gibt in der vierten Runde auf

Wegen Visaproblemen musste der ursprünglich vorgesehene Gegner aus Argentinien kurzfristig durch einen anderen Schwergewichtler ersetzt werden. Mit Mirko Tintor aus Bosnien & Herzegovina fanden der Organisator Marc Hänggi und sein Team einen zumindest auf dem Papier kompetitiven Gegner. Von 17 Kämpfen gestaltete der Bosnier deren 14 erfolgreich, ein Kampf endete unentschieden. Während sich «THE COBRA» dem Publikum mit 106,8 Kilogramm top austrainiert präsentierte, konnte dies dem Gegner vom Balkan nicht attestiert werden. Tintor brachte nicht weniger als 136 Kilogramm auf die Waage. Mit diesem Gewicht, der zu erwartenden Schlagkraft und der Rechtsauslage war der Publikumsliebling Arnold Gjergjaj jedoch gewarnt. Entsprechend vorsichtig ging er den Kampf an. Beide Boxer beschränkten sich im ersten Durchgang aufs Abtasten. Auffallend war, wie leichtfüssig und locker sich Arnold im Ring bewegte. Ab der 3. Runde erhöhte Arnold die «Work Rate» während Mirko Tintor bereits mit offenem Mund kämpfte.

Der Schmerz nach Körpertreffer war zu gross. In der 4. Runde wurde Tintor ausgezählt. Patrick Blaetti Blatter/Blaetti Photography

In der 4. Runde kam dann das Ende. Wohl stellte sich Tintor nach zwei Körpertreffern nochmals dem Kampf. Der dritte Schlag auf den massigen Bauch des Gastboxers konnte oder wollte dieser aber nicht mehr verdauen, sodass er von Ringrichter Marcel Werder ausgezählt wurde. KO-Sieg nach 1 Minute und 59 Sekunden der vierten Runde: Arnold «THE COBRA» Gjergjaj.

Sehenswerte Amateurkämpfe

Die Kämpfe im olympischen Boxen waren allesamt sehenswert. Am überzeugendsten trat dabei Mahmut Yilmaz von der Kampfsportschule Basel auf. Er besiegte seinen Gegner aus Frankreich überaus deutlich nach Punkten. Auch der Veteran Jürg Baumann (Box Academy Bern) wusste zu gefallen. Mit Marco Henriquez Amer bekam er es mit einem Gegner mit makellosem Rekord (5/0) zu tun. Der Berner siegte knapp aber verdient nach Punkten. Auch Adrian Garcia Rodriquez (Arnold BoxFit) kehrte nach seiner letzten Niederlage an den Ausscheidungskämpfen zur Schweizermeisterschaft wieder auf die Siegerstrasse zurück. Es bezwang den Deutschen Furkan Usta knapp und einstimmig nach Punkten.   

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